Innerhalb von zwei Tagen hatte die Münchner Polizei zwei Großeinsätze wegen Bedrohungslagen mit Schusswaffen in München. Am Donnerstag hat ein 30-jähriger Mann aus einem Fenster in der Nähe der Schrannenhalle auf ein Auto geschossen. Am Freitag bedrohte ein 17-Jähriger während vor Flucht bei einer Personenkontrolle einen Polizisten mit einer Pistole.
Am Donnerstag: Schüsse bei der Schrannenhalle auf Auto
Am Donnerstag, 4. Mai 2023 gegen 15:45 Uhr gingen beim Polizeipräsidium München mehrere Mitteilungen über eine unklare Bedrohungssituation ein. Es ergaben sich dann Hinweise, dass eine männliche Person in einer Wohnung im Bereich der Schrannenhalle in der Altstadt aus dem Fenster auf einen dort fahrenden Pkw Opel geschossen haben soll. Mindestens eines der Geschosse hatte die Heckscheibe durchschlagen und diese beschädigt.
Es waren dann über Stunden mehr als zwanzig Streifen im Einsatz. Der Bereich um die Wohnung wurde großräumig abgesperrt, da davon auszugehen war, dass die Person sich weiter in der Wohnung aufhielt. Diese Absperrungen verursachten größere Verkehrsbehinderungen im Innenstadtbereich und auch Einschränkungen im Busverkehr in der Prälat-Zistl-Straße . Die Absperrungen dauerten bis nach 20 Uhr an.
Bei der später erfolgten Durchsuchung der Wohnung konnte der Schütze jedoch nicht angetroffen werden. Allerdings wurde hier eine Softair-Pistole mit entsprechenden Geschossen aufgefunden und sichergestellt, die als Tatwaffe in Betracht kommt. Weitere intensive Fahndungsmaßnahmen nach dem Tatverdächtigen im Umfeld blieben zunächst ohne Ergebnis.
Gegen 23:30 Uhr kehrte die Person schließlich zur Wohnung zurück und konnte festgenommen werden. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen polizeibekannten 30-jährigen Münchner, bei dem Hinweise auf eine psychische Erkrankung vorliegen. Bei seiner Festnahme war er nicht bewaffnet. Der 30-Jährige wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.
Die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Verstößen gegen das Waffengesetz führt das Kommissariat 24 der Münchner Polizei. Das beschädigte Auto wurde abgeschleppt und es werden Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Zeugenaufruf der Polizei:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 24, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Am Freitag: Mann bedroht Polizisten mit Schusswaffe in Schwabing
Am Freitag, 5. Mai 2023, gegen 10:40 Uhr, wollte ein uniformierter Polizeibeamter der Polizeiinspektion 13 (Schwabing) einen 17-jährigen Deutschen ohne festen Wohnsitz im Bereich des U-Bahnhofs Hohenzollernplatz kontrollieren. Der 17-Jährige ergriff unvermittelt zu Fuß die Flucht.
Auf der Flucht konnte der Tatverdächtige zunächst kurz danach in der Nähe von einem Passanten gestoppt werden. Daraufhin bedrohte der junge Mann den Passanten und den Polizeibeamten vermutlich mit einer Schusswaffe und setzte seine Flucht fort.
Umgehend wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei aufgenommen, bei denen über 20 Streifen, Kräfte der Einsatzhundertschaften und ein Polizeihubschrauber eingesetzt waren. Im Rahmen dieser Fahndung konnte der 17- Jährige gegen 12 Uhr in der Bauerstraße erkannt und vorläufig festgenommen werden. Die Waffe hatte der 17-Jährige wohl weggeworfen und sie wurde bisher nicht aufgefunden.
Er wurde wegen einer Bedrohung und eines Widerstands gegen Vollzugsbeamte angezeigt. Die Vorführung bei einem Haftrichter zur Klärung der Haftfrage wird geprüft. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde niemand verletzt. Die weiteren Ermittlungen hat das Kommissariat 24 übernommen.