Der 78-jährige Raimund Auer ist am 23.11. unter einer Brücke im Englischen Garten verbrannt. Er wurde getötet und dann angezündet. Als Tatverdächtiger wurde nun ein 56-jähriger obdachloser Ungar verhaftet. Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen.
(Update 15.12.2023) Die Münchner Polizei hat auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass der mutmaßliche Täter des getöteten 78-jährigen Obdachlosen festgenommen wurde. Bei dem Opfer, der am 23. November unter der Kleinhesseloher Brücke im Englischen Garten mit einem stupfen Gegenstand ermordet und dann angezündet wurde, handelt es sich um Raimund Auer (siehe Foto).
In der Aufklärung des Mordes gegründete Ermittlungsgruppe „Isarring“ geriet ein Auffindezeuge in den Fokus. Bei dem Verdächtigen, ein 56-jähriger ungarischer Obdachloser, wurden mehrere Gegenstände mit DNA-Spuren, wie eine Lupe, Zange, Schraubenzieher und ein Fahrradexpander gefunden, die dem Opfer gehört hatten. Der Leiter der Mordkommission, Stephan Beer, berichtete zudem, dass Videoaufzeichnungen ausgewertet und operative Maßnahmen unternommen wurden. Das alles habe ein stimmiges Gesamtbild ergeben, die den mutmaßlichen Täter belasten, so Beer weiter.
56-jähriger obdachloser Ungar verhaftet
Die Staatsanwaltschaft München I hat ein Haftbefehl wegen Mordes beantragt, der vom Amtsgericht München auch erlassen wurde. Der 56-Jährige wurde daraufhin am Donnerstag, 14. November 2023, gegen 16.15 Uhr von Polizeibeamten festgenommen. Er wird im Laufe des Freitags dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der tatverdächtige Ungar ist seit April 2018 obdachlos und ist bei der Polizei bereits 18 Mal wegen diverser Delikte, unter anderem auch Körperverletzungsdelikte, in Erscheinung getreten.
Erneuter Zeugenaufruf der Polizei
Die Mordkommission hat einen weiteren Zeugenaufruf gestartet. Insbesondere fehlen seit der Tat mehrere Gegenstände des Opfers, deren Auffindung weiterhelfen würde. Es handelt sich hier um dessen Personalausweis, seine AOK-Karte, seine EC-Karte der Sparkasse München und sein Handy, Marke Xiaomi Redmi 9A.
Weiterhin werden Zeugen gesucht, die am Donnerstag, 23. November 2023 ab 17 Uhr Wahrnehmungen im Bereich der Kleinhesseloher Brücke beziehungsweise des Parkplatzes der benachbarten Gaststätte Seehaus gemacht haben.
Insbesondere geht es auch um Hinweise, zu Raimund Auer, der an diesem Tag vor seinem Tod noch mit seinem Fahrrad im Bereich Ungerer Straße und Leopoldstraße unterwegs war, bevor er sich zu seinem Schlafplatz unter der Kleinhesseloher Brücke begeben hatte.
Personen die hierzu sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0 oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
(Update 29.11.2023) Die Identität des Toten, der am 23.11. unter einer Brücke im Englischen Garten getötet und dann angezündet wurde, ist geklärt. Es handelt sich um einen 78-jährigen Deutschen, der im Landkreis München geboren wurde, und zuletzt keinen festen Wohnsitz hatte. Der 78-Jährige war dem Obdachlosenmilieu zuzurechnen.
(Erstmeldung 24.11.2023) Am Donnerstag, 23. November 2023, um kurz vor 22 Uhr, wurde die Polizei über den Notruf informiert, dass eine Person im Englischen Garten am Isarring unterhalb der Kleinhesseloher Brücke (Fußgängerbrücke) brennen würde. Passanten versuchten, die Person noch zu löschen. Es kam jedoch jegliche Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch der Tod feststellen.
Die weiteren Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei übernommen. Hierbei ergab es sich, dass es sich bei der toten Person um einen bislang unbekannten Mann, möglicherweise aus dem Obdachlosenmilieu, handelt. Bei der rechtsmedizinischen Untersuchung konnte festgestellt werden, dass die unbekannte männliche Person aufgrund einer Fremdeinwirkung verstorben ist und dann angezündet wurde. Die Mordkommission ist daher die zuständige Dienststelle. Aus ermittlungstaktischen Gründen gibt die Polizei aktuell keine weitere Auskunft, aufgrund welcher Gewalteinwirkung der Mann verstorben ist.
Nach dem Fund des Opfers wurden durch die Polizei weiträumige Absperr- und Verkehrsmaßnahmen durchgeführt, die in der Folge auch zu entsprechenden Verkehrsbehinderungen führten.
Zeugenaufruf der Polizei:
Wer hat zum genannten Zeitpunkt oder auch schon möglicherweise davor irgendwelche Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Vorfall zusammenhängen können?
Personen die hierzu sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0 oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.