In der Serie „Vorgestellt“ präsentiert das Stadtmagazin München 24 die Wiesnzelte auf dem Oktoberfest. Heute: Die Ochsenbraterei. Das Besondere: Wie der Name schon sagt, dreht sich drinnen ein ganzer Ochse am Spieß. Das Bierzelt wird von der Festwirtsfamilie Haberl bewirtschaftet. Es gehört der Spaten-Franziskaner Brauerei, die das Festbier beisteuert. Fünf unserer Leser können heute Bierzeichen für zwei Spaten-Wiesn-Maß gewinnen.
Zur Geschichte:
Die erste Ochsenbraterei war schon 1881 auf dem Oktoberfest. „Seltene Volksbelustigung auf der Theresienwiese! Das Braten eines ganzen Ochsen!“ – mit diesem Plakat hat der Metzger Johann Rössler seine „Mechanische Ochsenbraterei“ angepriesen, die er unter freiem Himmel aufgestellt hatte. Neun Jahre später war aber erst einmal Schluss damit, den das Ochsenbraten ohne Bierausschank rechnet sich nicht. Bier darf er aber nicht anbieten, da keine Toiletten vorhanden sind. Daraufhin schreibt ihm der Magistrat, er müsse eine Bierbude bauen. Dafür fehlt aber das Geld. Die Münchner vermissten aber die Ochsenbraterei und sie bombardierten den Magistrat mit dem Wunsch, dass sie wieder auf der Wiesn aufgebaut wird. Ab 1898 war sie dann auch wieder vertreten. Als Rössler 1926 stirbt, betreibt sie seine Witwe bis 1958 weiter. Im Jahr später übernimmt Rudolf Mrkva die Braterei. Wie gewohnt und bis heute fortgeführt, wird auch von ihm das Gewicht und der Name des schmorenden Ochsen auf einer Tafel veröffentlicht. 1980 geht dann die Ochsenbraterei in den Besitz der Spaten-Franziskaner-Brauerei über.
Die Festwirte:
Hermann und Anneliese Haberl hatten sich einen Namen bei der Bewirtschaftung des Presse- und Ehrengastbereiches der Olympischen Spiele 1972 in München und 1976 in Innsbruck gemacht. Sie hatten dann auch die Gastronomie im Olympiapark in München übernommen. Seine Sporen verdiente sich Haberl schon mit 18 Jahren, als er mit einem Bauchladen von Volksfest zu Volksfest tingelte und Wurst- und Fischsemmeln sowie Brezn verkaufte. Bierzelt-Erfahrung sammelte er im Ausland, indem er ausgerechnet in den Weinländern Italien und Frankreich sehr erfolgreich Bierfeste organisierte. Nach dem Debüt als Wiesnwirte im Schützenzelt 1979 übernahmen Hermann und Anneliese Haberl dann 1980 die Bewirtung der Ochsenbraterei. Im Jahr 2000 wurde auch die Tochter Antje Schneider offiziell Wirtin. Seit dem Tod von Hermann Haberl im Jahr 2011 sind Anneliese Haberl und Antje Schneider für die Ochsenbraterei verantwortlich. Antje Schneider betreibt in München auch das Restaurant und den Biergarten am Chinesischen Turm, die Kugler Alm, den Michaeligarten, den Taxisgarten, den Hopfengarten sowie den Flaucher.
Das Festzelt:
Die Ochsenbraterei hat 6.000 Sitzplätze innen, davon 1.390 in Boxen. Auf den beiden Galerien haben 1.110 Gäste Platz. Im Biergarten können sich 1.640 Gäste niederlassen. Auf der Wiesn sind im Zelt 460 Personen beschäftigt. Die Aufbauzeit beträgt zehn Wochen, der Abbau nimmt fünf Wochen in Anspruch.
Informationen über die Reservierung von Tischen gibt es auf der Homepage www.ochsenbraterei.de.
Das Bier:
Das Oktoberfest-Bier von Spaten hat 2016 eine Stammwürze von 13,7 Prozent und einen Alkoholgehalt von 5,9 Prozent. Die Farbe ist leuchtend goldgelb, es ist malzaromatisch im Antrunk und ist mit einer blumigen Hopfennote unterlegt. Der Bierkörper hat eine ausgewogenen Balance von Süße und Bittere. Das Wiesnbier ist vollmundig und hopfenaromatisch im Abgang.
Die Ochsen:
Etwa 110 Ochsen der Rasse Fleckvieh werden während der beiden Wochen des Oktoberfests jeweils acht Stunden in der Braterei am Spieß gegart. Sie kommen alle vom städtischen Gut Karlshof in Ismaning, das sich auf die Oktoberfestochsen spezialisiert hat. Die Jungochsen haben bei der Vermarktung ein Lebendgewicht von etwa 550 Kilogramm und sind ein Jahr alt.
Der Klassiker auf der Speisekarte in der Ochsenbraterei ist natürlich der Ochsenbraten an kräftiger Rotweinsoße mit Kartoffelsalat. Ein „Muß“ für jeden Wiesn-Besucher ist die Ochsensemmel, die besonders gut im Biergarten zu einer frischen Maß Bier schmeckt. Da die Ochsenbraterei keinen Straßenverkauf hat, hier ein Tipp, wenn das Zelt wegen Überfüllung geschlossen ist: Auf der linken Seite ist die Türe immer offen, wo man gleich dahinter das Schmankerl kaufen kann.
Das Gewinnspiel:
Wir verlosen 5 mal 2 Spaten-Wiesn-Maß, gestiftet von der Spatenbrauerei. Bitte beantworten Sie folgende Gewinnspielfrage:
Wo ist die Heimat der Wiesn-Ochsen für die Ochsenbraterei?
Bitte senden Sie die Antwort im Betreff einer E-Mail an redaktion@region-muenchen.de. Vergessen Sie bitte im Email nicht Ihre Postanschrift, damit wir die zwei Bierzeichen im Gewinnfalle an Sie verschicken können. Einsendeschluss ist Dienstag, 20. September, 24 Uhr. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren. Die Brauerei-Gutscheine können ausschließlich für Bier in der Ochsenbraterei bis zum 3.10.2016 eingelöst werden und nicht gegen Speisen verrechnet werden oder in Bargeld umgetauscht werden. Das Bedienungsgeld in Höhe von 0,94 € muss extra bezahlt werden. Das Gewinnspiel ist ohne Gewähr.