Verfolgungsjagd quer durch Pasing – Autofahrer war bereits drei Mal durch Depperltest gefallen

Am Montag ist in München-Pasing ein Autofahrer vor einer Polizeikontrolle geflüchtet. Die Verfolgungsjagd ging quer über die Fußgängerzone am Pasinger Marienplatz, über Gehwege und gegen die Fahrtrichtung in Geisterfahrer-Manier bis der 27-jährige Fahrer schließlich von einem Stau gestoppt wurde. Der Grund für seine Flucht vor der Polizei: Er hatte seinen Führerschein schon 2015 abgeben müssen und war in der Folge dreimal durch den MPU-Test gefallen. Außerdem war das Auto nicht versichert. 

Polizeiauto München
Polizeiauto München

Am Montag, 17. April 2017, gegen 12.40 Uhr, wollten zwei Polizeibeamte der Fahndungskontrollgruppe West in München Pasing auf der Landsberger Straße einen vorausfahrenden Pkw kontrollieren. Zunächst reagierte der Fahrzeugführer auf die Signale, die ihm zum Anhalten gegeben wurden. Noch bevor die Beamten zur Kontrolle aussteigen konnten, beschleunigte das Fahrzeug stark und überfuhr eine rote Ampel auf der Landsberger Straße. Daraufhin nahmen die Polizeibeamten im Streifenwagen mit Martinshorn die Verfolgung auf. Der Fahrer flüchtete die Landsberger Straße stadtauswärts in westliche Fahrtrichtung, wobei er an zwei Kreuzungen jeweils eine rote Ampelanlage überfuhr und trotz Einfahrtsverbot die Landsberger Straße bis hin zum Pasinger Marienplatz fuhr, der Fußgängerzone ist. In diesem Bereich kam dem flüchtenden Fahrzeug ein Linien entgegen. Dieser musste abbremsen und ausweichen, damit es nicht zu einem Zusammenstoß kam. Ob zum Zeitpunkt der Flucht Fußgänger in diesem Bereich gefährdet oder behindert wurden, konnte bisher nicht geklärt werden.

Im Anschluss setzte der Fahrer die Flucht auf der Bodenseestraße in westliche Fahrtrichtung fort. An der Kreuzung Bodenseestraße/Ecke Schmiedwegerl fuhr das Fahrzeug über beide Fahrstreifen auf den linken Gehweg dann rechts in den Manzinger Weg. Der Manzinger Weg ist mit einem Schild als Zone 30 deklariert. Das Fluchtfahrzeug fuhr hier geschätzt eine Geschwindigkeit von ca. 60 bis 70 km/h. An der Einmündung Manzinger Weg/Ecke Kaflerstraße bog der Fahrer nach links in die Kaflerstraße ein, ohne das für ihn geltende Zeichen „Vorfahrt gewähren“ zu beachten. Auch hier konnte bisher nicht geklärt werden, ob an der Einmündung Fahrzeuge durch das Verhalten des Fahrers gefährdet oder behindert wurden.

Am Ende der Kaflerstraße befuhr der Fahrer verbotswidrig einen Fußweg in westlicher Fahrtrichtung bis hin auf die Lortzingstraße und bog dort beschleunigt in den Gegenverkehr nach links ein. In diesem Bereich ist die Lortzingstraße für beide Fahrtrichtungen räumlich getrennt. Der Fahrer fuhr auf der Straße etwa 400 Meter entgegen der Fahrtrichtung als Geisterfahrer. Auf Höhe der Einmündung zur Scapinellistraße wechselte der Fahrer auf den Fahrstreifen für seine Fahrtrichtung. Auf der beschriebenen Strecke mussten mehrere Fahrzeuge ihre Fahrstreifen wechseln und abbremsen, um dem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen zu können, andernfalls wären Unfälle unvermeidbar gewesen. Kurz vor der Kreuzung Bodenseestraße/Ecke Lortzingstraße beabsichtigte der Fahrer nach rechts in die Bodenseestraße abzubiegen.

Wegen der verkehrsbedingt wartenden Fahrzeugen musste der Fahrer anhalten. Er verließ das Fahrzeug und kam den Beamten zu Fuß entgegen, welche ihn unmittelbar unter Kontrolle brachten. In dem Fahrzeug befanden sich noch ein 24-Jähriger sowie ein 25-jähriger Mitfahrer. Wie sich herausstellte, war der 27-jährige Fahrer aus Germering nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Der Führerschein wurde ihm bereits im Jahr 2015 entzogen. Durch die  MPU-Tests zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis ist er dreimal durchgefallen.

Zudem bestand für das Fahrzeug kein gültiger Versicherungsschutz. Auch hier erwartet den Fahrer eine Anzeige. Aufgrund des rücksichtslosen, gefährlichen Verhaltens während der Flucht vor der Kontrolle muss der Fahrer auch mit einer Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs rechnen. Wegen der geschilderten Verhaltensweise des Fahrers wird davon ausgegangen, dass mehrere Personen konkret gefährdet wurden. Hierbei bittet die Verkehrspolizei München um Mithilfe.

Zeugenaufruf:

Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, sollen sich bitte bei der Verkehrspolizei unter folgenden Nummern melden: Während der Bürozeiten (07.00 Uhr bis 15.00 Uhr) 089/6216-3432 oder rund um die Uhr unter der Tel:: 089/6216-3322.