Am Mittwoch vor dem Fußballspiel des FC Bayern München gegen Manchester City ist es auf der Strecke der U6 zu einer Massenpanik gekommen. Auslöser war ein defekter Zug an der U-Bahnstation Kieferngarten. Ungeduldige Fußball-Fans traten den Weg über das Gleis Richtung Fröttmaning an. Dadurch musste die Stromschiene abgeschaltet werden. Das hatte zur Folge, dass nachfolgende Züge auf freier Strecke ohne Strom stehen blieben. Ohne Klimaanlage waren die vollbesetzten Züge sofort völlig überhitzt. Den Fahrgästen blieb nichts anderes übrig, die Türen mit der Hand zu entriegeln und über die inzwischen stromlosen Gleise zu gehen.
Am 20. Juli 2016 kam es zu massiven Störungen im U-Bahnverkehr der U6. Auslöser dafür war zunächst ein defekter Zug, der gegen 20 Uhr aus der Innenstadt Richtung Allianz Arena fuhr. Dieses Fahrzeug konnte in Folge einer technischen Störung am Zug nur bis zum Bahnhof Kieferngarten eingesetzt werden. Dort wurden die Fahrgäste gebeten, den Zug am Bahnsteig zu verlassen. Ursache für das anschließende Chaos war das Verhalten einiger unvernünftiger Fußballfans. Statt über die paralell verlaufenden Straßen Richtung Arena zu gehen, sprangen si im Bahnhof Kieferngarten vom Bahnsteig aus verbotenerweise in den Gleisbereich, um zum Bahnhof Fröttmaning zu pilgern.
„Für sie bestand damit eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben. Die MVG hatte daher keine andere Wahl als unverzüglich den Zugverkehr anzuhalten und den Streckenabschnitt stromlos zu schalten. „, so MVG-Sprecher Matthias Korte. Zwei nachfolgende U-Bahnen im Abschnitt zwischen Studentenstadt und Kieferngarten, die in Richtung Arena unterwegs waren, konnten dadurch ebenfalls nicht weiterfahren. Wegen der erneuten Betriebsunterbrechung und weil es im Zug heiß wurde, betätigten Fahrgäste an mehreren Türen dieser beiden Züge auf eigene Faust die Notentriegelung und begaben sich in den inzwischen stromlos geschalteten Gleisbereich in Richtung der nächsten Bahnhöfe. Polizei und Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden zum Einsatzort gerufen. Sie begleiteten die Fahrgäste aus den beiden Zügen zu den Bahnhöfen. Insgesamt befanden sich zeitweise mehrere hundert Fahrgäste im Gleisbereich. Einige mussten nach Angaben der Rettungskräfte wegen Kreislaufschwächen behandelt werden. Ein Fahrgast zog sich beim Übersteigen eines Zaunes eine Schnittwunde an der Hand zu.
Die MVG prüft Vorwürfe von Fahrgästen, dass sie nicht über die Situation unterrichtet wurden und in ihrem Handeln auf sich selbst gestellt waren. Es wird Hinweisen nachgegangen, wonach die Fahrer der beiden betroffenen Züge ihre Kunden nicht informiert hätten. Einer von beiden konnte zwischenzeitlich bereits befragt werden. Er gibt an, Durchsagen getätigt und die Fahrgäste in diesem Rahmen auch aufgefordert zu haben, den Zug auf freier Strecke nicht zu verlassen. „Die MVG bedauert sehr, dass es zu dieser Verkettung von Umständen gekommen ist. Es wird in diesem Zusammenhang dringend darum gebeten, niemals ohne Aufforderung durch Betriebspersonal Gleisbereiche zu betreten. Dort besteht sowohl durch Zugverkehr als auch durch die Stromschiene akute Lebensgefahr.“, so Korte weiter.