2,27 Millionen Euro Schaden verursachten im letzten Jahr Trickbetrüger, die als falsche Polizisten in München aufgetreten sind. 33 Senioren sind dabei um ihr Vermögen gebracht worden. Jetzt ist der Münchner Polizei ein entscheidender Schlag gegen zwei Trickbetrüger-Banden gelungen. Acht Personen konnten festgenommen werden.
Die Pressekonferenz am 2. Juli 2020 der Münchner Polizei zu acht Festnahmen von Trickbetrügern hatte zwei Ziele: Einerseits wollte man die Öffentlichkeit über den Fahndungserfolg informieren. Andererseits sollte sie zur Abschreckung weiterer Taten dienen. „Wir wissen, dass auch Tätergruppierungen diese Pressekonferenz aufmerksam verfolgen.“, so eröffnete Pressesprecher Marcus da Gloria Martins die Veranstaltung. Und die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anna Leiding, legte gleich nach. Sie verkündete die Botschaft an potentielle Täter, dass auch Handlangerdienste beim Phänomen „Falsche Polizeibeamte“ keine Lappalie sind. Bei den letzten Verurteilungen haben die Richter auch Telefonkontakter und angeworbene Abholer der Diebesbeute, die erstmals straffällig geworden sind, ohne Bewährung hinter Gittern geschickt.
Aktuell konnte die Münchner Polizei den Erfolg der Verhaftung von acht Mitgliedern von zwei Trickbetrüger-Banden verkünden. Nach mehrmonatigen intensiven, erfolgreichen kriminalpolizeilichen Ermittlungen gegen den organisierten Callcenter-Betrug (Phänomen „Falsche Polizeibeamte“) wurden am Donnerstag, 2. Juni 2020, gegen 6 Uhr, mehrere von der Staatsanwaltschaft München I beantragte Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse von den Einsatzkräften der Polizeipräsidien München, Oberbayern Nord, Oberbayern Süd an insgesamt acht Objekten im südbayerischen Raum vollstreckt.
„Diese konzertierte behördenübergreifende Aktion, die durch die AG-Phänomene des Polizeipräsidiums München koordiniert wurde, stellt einen großen Erfolg für die gesamte bayerische Polizei und die beteiligten Ermittlungsbehörden bei der Bekämpfung des bandenmäßigen internationalen Callcenterbetruges dar.“, freut sich der Leiter der AG Phänomene, Hans-Peter Chloupek. Diese Sonderkommission wurde bereits vor drei Jahren im Polizeipräsidium München im Kriminalfachdezernat 3 (Organisierte Kriminalität) eingerichtet.
Bei den festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um sechs Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 41 und 55 Jahren mit deutschen, türkischen und ungarischen Staatsangehörigkeiten. Hierbei stehen die Personen in Verdacht die aus den Betrugsstraftaten erlangten Bargeldbeträge beziehungsweise Wertsachen wie Goldmünzensammlungen zum einen abgeholt zu haben, disponiert zu haben beziehungsweise als Kurier die Geldbeträge in dieTürkei transferiert zu haben. Gleichzeitig sind einzelne Beschuldigte als sogenannte Logistiker dafür verantwortlich, für die Täterorganisation die nötigen Strukturen, Unterbringungsmöglichkeiten organisiert zu haben.