Bei einem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum in München wurden am späten Freitagnachmittag neun Personen getötet, drei schwer und 13 leicht verletzt. Der Täter, ein 18-jähriger Deutsch-Iraker aus München hat nach der Tat Suizid begangen. Die Polizei war mit über 2.300 Kräften im Einsatz.
(24.7.2016, 3 Uhr) Um 2 Uhr hat die Münchner Polizei im Präsidium eine Pressekonferenz abgehalten. Dort wurde bekannt gegeben, dass es ich bei dem Amokläufer um einen 18-Jährigen mit deutschem und iranischen Pass handelt. Er hat etwa einen Kilometer vom OEZ entfernt Suizid begangen. Er hat neun Personen erschossen, darunter zwei Jugendliche.
Begonnen hatte die Schießerei im McDonalds vor dem OEZ in München-Moosach. Daraufhin ging er in das Einkaufszentrum, wo er weitere Personen tötete. Zwei Zivilpolizisten eröffneten das Feuer auf ihn, verloren den 18-Jährigen dann allerdings wieder aus den Augen. Ob der Täter dabei getroffen wurde, konnte die Polizei noch nicht bestätigen. Später wurde der 18-jährige Deutsch-Iraner im Olympiapark etwa einen Kilometer vom Tatort entfernt tot aufgefunden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich nach Zeugenaussagen und Hinweisen aus Videos um den Täter. Polizeipräsident Hubert Andrä sieht es als gesichert an, dass es sich um einen Einzeltäter handelte. Ursprünglich war von drei Angreifern die Rede. Zwei Personen, die mit dem Auto fluchtartig den Parkplatz des OEZ verlassen hatten, stellten sich später als Unbeteiligte heraus. “ Der Hintergrund und ein Motiv der Taten sind noch nicht gesichert.“, so Andrä.
Kurz nach den Ereignissen in Moosach wurden der Polizei auch weitere Schussabgaben und sogar mögliche Geiselnahmen aus dem Stadtbereich gemeldet, die sich aber alle nicht bestätigten. Auch vom Flughafen München wurde ein Einsatz gemeldet. Ein Zusammenhang mit den Ereignissen im Stadtgebiet hat sich nicht bestätigt.
Von dem Attentäter ist bislang nur bekannt, dass er sowohl einen deutschen als auch einen iranischen Pass hatte und seit mehr als zwei Jahren in München lebt. Informationen zu den persönlichen Lebensumständen des jungen Mannes hat die Polizei noch nicht gemacht.
Die Polizei war mit über 2.300 Einsatzkräften im Einsatz. Darunter befanden sich alle verfügbaren Kräfte des Polizeipräsidiums München, Spezialeinheiten aus Bayern, Baden-Württemberg, und Hessen sowie die GSG 9 der Bundespolizei und die Cobra aus Österreich. Weitere Kräfte der Bundespolizei, die Bayerische Bereitschaftspolizei inclusivce der Hubschrauberstaffel, das Landeskriminalamt und die Präsidien Oberbayern Nord und Süd waren auch in den Einsatz eingebunden. Am Tatort arbeitet die Spurensicherung mit umfangreichen Maßnahmen und die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zum Tatablauf aufgenommen.
21 Transporte von Verletzten wurden vom Münchner Rettungsdienst erbracht und fünf Personen wurden mit privaten Fahrzeugen zu Notaufnahmen transportiert. Drei Schwerverletzte und 13 Leichtverletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt. Weitere leichtverletzte Opfer haben sich selbständig zur medizinischen Behandlung begeben.
Der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel wurde eingestellt und ab 1 Uhr morgens wieder freigegeben. Nach momentaner Lageeinschätzung wird der die MVG und die S-Bahn voraussichtlich in den Morgenstunden mit dem regulären Fahrplan wieder beginnen können. Verschiedene Veranstaltungen im Stadtgebiet wurden abgebrochen, darunter das Tollwood-Festival im Olympiapark-Süd. Etwa 100 Bürgerinnen und Bürger haben im Polizeipräsidium Schutz gesucht.
Über das unten genannte Upload-Formular wurden bereits mehrere Aufnahmen übermittelt, die von der Kriminalpolizei ausgewertet werden.
Hier ein Video von der Pressekonferenz am 23.7.2016 um 2 Uhr mit Polizeipräsident Hubert Andrä zum Amoklauf im OEZ:
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(23.7.2016, 00:25 Uhr) Die tote Person, die ungefähr einen Kilometer vom OEZ entfernt gefunden worden ist, hatte einen Rucksack dabei. Dieser wird momentan mit einen Sprengstoff-Roboter untersucht. Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins bestätigt 10 verletzte Personen bei dem Anschlag im OEZ. Martins hat betont, dass ein Zugriff mit einer Verhaftung am Flughafen München nicht mit dem Vorfall im OEZ in Verbindung gebracht werden kann.
(22.7.2016, 23:40 Uhr) Für eine rasche und umfassende Aufklärung bittet die Polizei um die aktive Mithilfe der Bevölkerung. Sollten Foto-, Video- oder Audioaufnahmen vom Ereignisort beziehungsweise aus der weiträumigen Umgebung des Olympia-Einkaufzentrums ab 22. Juli 2016, 17:30 Uhr gemacht worden sein, bittet die Polizei diese möglichst umgehend über dieses Upload-Formular zur Verfügung zu stellen: https://medienupload-portal01.polizei.bayern.de/ Sofern die Übermittlung der Mediendateien mit diesem Formular nicht funktionieren sollte, sollen sich die Bürger an die nächstgelegene Polizeidienststelle wenden.
(22.7.2016, 23:30 Uhr) Bei einem Anschlag mit Feuerwaffen sind am Freitagnachmittag im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) acht Personen getötet worden. Die Polizei geht von drei Tätern aus. Außerdem ist im Umfeld des OEZ eine männliche Leiche gefunden worden, die durch Gewalteinwirkung zu Tode gekommen ist. Ob es sich dabei um einen Tatbeteiligten handelt, wird intensiv geprüft. Die Polizei kann dies aber momentan weder bestätigen noch dementieren. Weitere Anschläge im Stadtgebiet hat es nicht gegeben. Die Fahndungsmaßnahmen laufen nach wie vor im gesamten Stadtgebiet. Es wird von bis zu drei flüchtigen Tätern ausgegangen.
Der Sommernachtstraum am Samstagabend im Olympiapark wurde abgesagt.
(22.7.2016, 20.40 Uhr) Gegen 17.58 Uhr gab es die ersten Notrufe, dass es im OEZ einen Schusswechsel gegeben hat. Bei einem Anschlag mit Langwaffen wurden fünf Personen getötet und mehrere schwer verletzt. Um wie viele Täter es sich handelt, will die Polizei zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Laut Zeugen soll es sich um drei Täter gehandelt haben. Es gibt wohl ein Video, das zeigt, wie ein Mann mit einem Gewehr vor dem McDonalds gegenüber dem OEZ wild um sich geschossen hat.
Die öffentlichen Verkehrsmittel wie U-Bahn und S-Bahn wurden eingestellt. Auch Taxifahrten dürfen in der Stadt nicht mehr durchgeführt werden. Etwa 100 Personen mussten durch das Kriseninterventionsteams betreut werden. Andere Anschläge im Stadtgebiet können von der Polizei nicht bestätigt werden. Die Polizei ist mit allen verfügbaren Einsatzkräften mit Unterstützung von Spezialeinheiten, der Bundespolizei und benachbarten Präsidien im Einsatz.