Erdgas-Kunden der Stadtwerke München (SWM) müssen ab August dieses Jahres 70 Prozent mehr bezahlen als noch im August 2021. Die kräftige Preiserhöhung wird einen Münchner Durchschnittshaushalt mit etwa 500 Euro Mehrkosten im Jahr belasten. Für einkommensschwache Haushalte wurde ein Härtefall-Fonds in Höhe von 20 Millionen Euro aufgelegt.
Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Beschaffungspreise sieht sich die SWM gezwungen, den Erdgaspreis zum 1. August 2022 erneut zu erhöhen. Der Münchner Durchschnittshaushalt (20.000 kWh/Jahr, M-Erdgas M) zahlt ab August 42,17 Euro pro Monat mehr als derzeit. In München wird der Erdgaspreis im August um rund 70 Prozent über dem Preis des Vorjahres. Zum Vergleich: Verifox-Kunden zahlen derzeit 144 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Hintergrund für die saftige Preiserhöhung sind die Erdgaspreise auf dem europäischen Energiemärkten. Preissteigerungen für die Erdgasbeschaffung um rund 500 Prozent binnen Jahresfrist gab es bisher noch nie. Stefan Tauber, Leiter SWM Kundenservice, erklärt zur Preiserhöhung: „Wir bedauern die unerfreuliche Entwicklung und die damit verbundene steigende Belastung unserer Kundinnen und Kunden. Die SWM Erdgaspreise für Privathaushalte werden aber auch ab August noch zu den günstigeren zählen. Unsere Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass wir ihnen weiterhin und dauerhaft ein faires Preis-Leistungsverhältnis bieten werden.“
SWM empfiehlt, die Vorauszahlungen zu erhöhen
Den SWM erklärt, dass ihr bewusst ist, dass die steigenden Energiekosten für alle Haushalte eine Belastung darstellen, für einige sogar eine bedrohliche. Um bei der Jahresrechnung eine stark erhöhte Nachzahlung zu vermeiden, empfehlen die SWM ihrer Kundschaft in der aktuellen Situation, ihre Abschlagszahlungen zu erhöhen. Dies geht entweder online über „Meine SWM“ oder telefonisch unter 0800 – 796 796 0 (kostenfrei).
Sollten Kundinnen und Kunden finanzielle Schwierigkeiten haben oder in Zahlungsverzug kommen, bitten die SWM darum, schnell Kontakt aufzunehmen. Stefan Tauber dazu: „Bitte zögern Sie nicht und sprechen Sie uns frühzeitig an. Gemeinsam finden wir eine Lösung – zum Beispiel einen Ratenplan oder eine Verschiebung des Zahlungstermins – damit niemand wegen Zahlungsschwierigkeiten frieren muss.“
Härtefallfonds für einkommensschwache Haushalte aufgelegt
Die SWM werden in Abstimmung mit dem Sozialreferat und gegebenenfalls weiteren sozialen Organisationen einen Härtefallfonds mit 20 Millionen Euro aufsetzen. Dieser Fonds soll Geringverdiener dabei unterstützen, steigende Energiepreise zu bewältigen. Dabei sollen nicht die SWM, sondern Expertinnen und Experten aus der Sozialarbeit die Prüfung und die Vergabe der Mittel übernehmen, da sie den
Bedarf am besten beurteilen können. Die Bearbeitungszeit der Anträge soll längstens zwei Wochen betragen. Der SWM Härtefallfonds ergänzt die Maßnahmen von Bund und Landeshauptstadt München zur sozialen Abfederung der steigenden Energiepreise.
Energiesparberatung wird ausgebaut
Energiesparen ist immer sinnvoll, ganz besonders, wenn es um Öl, Gas oder Kohle geht. Wer weniger Energie verbraucht, spart Geld, schont die Umwelt und trägt nicht zuletzt zur Versorgungssicherheit bei. Jeder Kubikmeter Erdgas, der in den wärmeren Monaten nicht verbrannt wird, kann für den nächsten Winter gespeichert werden.
Auf ihren Internetseiten und Social-Media-Kanälen, in Flyern und Energiesparbroschüren informieren die SWM breit darüber, wie mit einfachen, aber effektiven Maßnahmen sofort und nachhaltig Energie eingespart werden kann. Infos, Tipps und Kontakt finden sich auf www.swm.de/energiesparen.
Darüber hinaus erweitern die SWM das Angebot für Haushalte mit geringem Einkommen. Hier kommt der Berater ins Haus und bespricht vor Ort, wie sich Strom- und Heizkosten senken lassen: www.swm.de/energiesparen/geringverdiener-service. Für das
persönliche Gespräch steht geschultes Personal in der SWM Zentrale oder auch telefonisch unter 089/2361-2030 zur Verfügung.
Stärkere Förderung der Fernwärme mit 10-Millionen-Euro-Paket
Die SWM setzen seit vielen Jahren auf den Ausbau der klimaschonenden Fernwärme. Seit 2012 verfolgen sie ihre Fernwärme-Vision mit dem Ziel, sie bis spätestens 2040 CO2-neutral zu erzeugen. Um dem Ausbau der Fernwärme in München einen weiteren Schub zu verleihen, werden die SWM Fernwärmeanschlüsse in den kommenden Jahren mit 10 Millionen Euro zusätzlich fördern. Somit machen sie es Immobilieneigentümer*innen noch einfacher, sich für die mittelfristig klimaneutrale Wärmeversorgung zu entscheiden. Das leistet einen Beitrag dazu, München unabhängiger von Energielieferungen aus unsicheren oder instabilen Regionen zu machen. Informationen und Kontakt auf www.swm.de/geschaeftskunden/fernwaerme