Starke Polizeipräsenz bei Spiel 1860 München-Zwickau: Mehrere Zwischenfälle mit ostdeutschen Ultras

Beim Drittliga-Spiel des TSV 1860 München gegen FSV Zwickau im Grünwalder Stadion in München-Giesing war die Münchner Polizei mit starker Präsenz vertreten. Denn der Name der ostdeutschen  Ultras aus Zwickau „Red Kaos“, hält im Allgemeinen, was er verspricht. So auch am Samstag in München: Das Bespucken eines Balljungen gehörte für die meist stark alkoholisierten sogenannten Fusßballfans dabei neben ausgiebiger Randale auch zum Repertoire.

Polizei Grünwalder Stadion München
Polizei Grünwalder Stadion München

Bereits vor dem Spiel versammelten sich 50 Zwickau-Anhänger in einer Gaststätte in der Nähe des Stadions und becherten kräftig.  In einer weiteren Gaststätte ganz in der Nähe befanden sich zu dieser Zeit bereits ca. 30 Sechzig-Anhänger. Aufgrund mehrerer Verdachtsmomente ergaben sich Hinweise auf eine anstehende Auseinandersetzung zwischen den beiden Fanlagern. Diese konnte nur durch massive Polizeipräsenz rund um die beiden Örtlichkeiten verhindert werden. Kurz vor Spielbeginn wurden die beiden Personengruppen unter
Polizeibegleitung zu den zugewiesenen Stadioneingängen geführt. Hierbei war mehrfach die Anwendung von unmittelbaren Zwang in Form von Schieben und Drücken erforderlich. Auch beim anschließenden Einlass der Gastfans kam es mehrfach zur gleichen Anwendung des unmittelbaren Zwangs. Dabei wurde ein Beamter durch einen Anhänger der Gastmannschaft beleidigt und später angezeigt.

Während des Spiels kam es in der ersten Halbzeit zu zwei weiteren Beleidigungen durch zwei Gastfans gegenüber von eingesetzten Ordnungskräften. Hierbei konnten beide Männer identifiziert und festgenommen werden. In der zweiten Halbzeit wurde von einem Gastfan ein bengalisches Feuer im Gastbereich gezündet. Während des Abbrennens vermummte sich ein weiterer in der Nähe befindlicher weiterer
Gastfan. Beide konnten nach dem Spiel ebenfalls identifiziert und festgenommen werden.

Weiterhin kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Heimmannschaft untereinander. Hierbei wurde ein eingreifender Ordner durch einen unbekannten Mann angegriffen und verletzt. In einer Gaststätte in der Nähe des Stadions randalierten zwei Gastanhänger, die sich bis zum Eintreffen der Polizeikräfte bereits entfernt hatten. Im gleichen Lokal selbst befanden sich außerdem
fünf weitere Gastfans, die sich weigerten, das Lokal zu verlassen. Sie wurden durch Polizeikräfte unter Anwendung von unmittelbaren Zwang des Lokales verwiesen. Kurz vor Spielende versuchte ein Gastfan den Sicherheitszaun zum Spielfeld zu übersteigen und erhielt daraufhin die Aufforderung durch Ordnungskräfte das Stadion zu verlassen. Nachdem er dieser nicht nachgekommen war, wurde er wegen Hausfriedensbruch anschließend angezeigt.

Zwischen den Heim- und Gastanhängern kam es nach Spielende zu diversen Provokationen, worauf zwei Gastfans durch Polizeikräfte in Gewahrsam genommen werden mussten. Des Weiteren bespuckte ein Gastfan einen Balljungen und wurde anschließend durch Polizeikräfte festgenommen und angezeigt. Weitere Gastanhänger versuchten nach dem Verlassen des Stadions in einen abgesperrten Bereich vorzudringen, was nur durch den Einsatz des Schlagstocks sowie der Androhung des Pfeffersprays unterbunden werden konnte. Beim Verlassen des Stadions beleidigte außerdem ein Heimfan einen Sicherheitsdienstmitarbeiter und wurde ebenfalls wegen Beleidigung angezeigt.

Die Abreise der Gastfans erfolgte schließlich mit Polizeibegleitung zum Hauptbahnhof. Die Anhänger mussten hierbei am Hauptbahnhof durch ein großes Polizeiaufgebot der Bundes- und Landespolizei betreut werden, da die Personen stark alkoholisiert und äußerst aggressiv auftraten. Insgesamt wurden durch Gastanhänger im Bereich der Gästebusparkplätze sowie der Grünwalder Straße mehrfach Unrat hinterlassen und wild uriniert. Zwei Verursacher davon konnten von Polizeikräften festgestellt und entsprechende Anzeigen angefertigt werden.