In der Vollversammlung des Stadtrats am 13. Mai 2020 haben die verantwortlichen Referate über die aktuelle Corona-Situation in München berichtet. Allgemein entspannt sich die Lage in der Stadt. Sorgen bereiten die steigenden Infektionszahlen in städtischen Flüchtlingsunterkünften. Hier gibt es momentan 450 Verdachtsfälle, die in Quarantäne sind. Zwei Männer im Alter von 26 und 35 Jahren sind infolge von COVID-19 bereits verstorben. Engpässe gibt es noch bei Einweg-Schutzkleidung im medizinischen Bericht. Beim Intensivmaterial musste eine Lieferung im Wert von einer Million Euro wegen fehlender Zertifizierung zurückgewiesen werden.
Stadtdirektor Rudolf Fuchs aus dem Referat für Gesundheit und Umwelt hat den Stadtrat über die aktuelle Corona-Situation in München informiert. Demnach befinden sich momentan 5.000 identifizierte Kontaktpersonen von Münchner Infizierten in der Nachverfolgung. Wie viele davon momentan noch in häuslicher Quarantäne sind, berichtete Fuchs nicht. Sorgen bereitet dem Gesundheitsamt noch das Infektionsgeschehen in Gemeinschaftsunterkünften. In den städtischen Alten- und Pflegeheimen habe sich die Lage wieder entspannt. Hier wurden viele Reihentestungen durchgeführt. Jedoch ist ein vermehrtes Infektionsgeschehen in Unterkünften für Flüchtlinge festzustellen. Zwei Bewohner im Alter von 26 und 35 Jahren sind infolge von Komplikationen nach einer Coronainfektion verstorben.
Hier ergänzte der stellvertretende Referatsleiter vom Sozialreferat, Sebastian Groth, dass es in städtischen Flüchtlingsunterkünften momentan 450 Verdachtsfälle gebe, die in Quarantäne sind. Um die beengten Wohnverhältnisse in den Unterkünften zu entspannen, wurden diese auf vier Hotels und Pensionen verteilt, 180 davon in ein Jugendhotel in Schwabing West, das wegen der Coronakrise momentan leer steht.
Der Geschäftsführer der München Kliniken, Dr. Axel Fischer, berichtete dem Stadtrat, dass alle 6.500 Mitarbeiter der Münchner Krankenhäuser inzwischen getestet wurden, viele davon mehrfach. Fischer rechnet damit, dass in diesem Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag für Tests aufgewendet werden muss.
Aus dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse im Katastrophenfall berichtete der Chef der Münchner Berufsfeuerwehr, Wolfang Schäuble, dass die Bevorratung von Intensivmaterial erheblich aufgestockt werden konnte. Engpässe gäbe es noch bei der Einwegkleidung. Schäuble bemängelte, dass geliefertes Material im Wert von einer Million Euro zurückgewiesen werden musste, da es nicht die erforderlichen Zertifizierungen hatte.
In der Infektionspraxis im Servicecenter auf der Theresienwiese werden täglich 30 bis 40 Patienten mit abnehmender Tendenz behandelt werden. In der Drive-in Teststation vor dem Servicecenter nimmt Anzahl der Test von Personen mit Corona-Verdachtsfällen ab. Schäuble plädierte dafür, dass mehr Infektionssprechstunden in den Arztpraxen der niedergelassenen Ärzte eingerichtet werden.