Im Februar 2014 wurde der erste U-Bahnzug vom Typ C2 in München vorgestellt. Jetzt, sieben Jahre später im August 2021, wird der moderne Zug endlich für die Strecke der U1 vom Olympia-Einkaufszentrum zum Mangfallplatz im Fahrgast-Betrieb zugelassen. Die technische Aufsichtsbehörde bei der Regierung von Oberbayern hat nun die entsprechenden Genehmigungen erteilt.
Es ist schier eine unendliche Geschichte mit dem U-Bahnzug vom Typ C2 in München. Bereits 2014 wurde er den Medien in München präsentiert. Dann dauerte es zwei Jahre bis einer der damals 21 nagelneuen Züge von der Regierung von Oberbayern wenigstens eine vorläufige und befristete Betriebsgenehmigung erhalten hatte. Das Problem damals: Es mussten theoretische-rechnerische Nachweise zum Lichtraum vorgelegt werden. Das heißt: Es muss auf dem Papier nachgewiesen werden, dass die neuen Züge nicht im Tunnel oder am Bahnsteig anecken. Und es kann nicht für jede Baureihe komplett eine Betriebsgenehmigung erlassen werden, sondern es muss jeder Zug einzeln und die jede Strecke die Zertifizierung erhalten.
Damals musste die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sogar bei dem für die Zulassungsstelle in der Regierung von Oberbayern zuständigen Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) intervenieren, dass es voran geht. Ursprünglich war geplant, die neuen Züge schon ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 einzusetzen, um auf der völlig überlasteten Strecke der U6 einen Zweiminuten-Takt zu ermöglichen. Der damalige MVG-Geschäftsführer, Herbert König, war 2016 noch zuversichtlich und erklärte: „Staatsminister Herrmann hat einen konstruktiven Vorschlag gemacht, wie diese Ausweitung zeitnah erfolgen könnte. Ich hoffe, dass wir auf diesem Weg weitermachen können und bald auch in der Lage sind, die weiteren fertiggestellten neuen Züge in den Betrieb zu bringen – im Interesse unserer Fahrgäste, die dringend mehr Platz brauchen.”
Inzwischen sind die C2-Züge im Fahrgasteinsatz immerhin schon auf den Strecken der U2, U3 und U6 unterwegs. Jetzt kommt auch die Strecke der U1 hinzu. Anfangs soll erst einmal ein Zug der Baureihe dort fahren. Die MVG hat inzwischen 41 C2-Züge, wovon 36 auch fahren. Bis 2024 erhält die Verkehrsgesellschaft 67 neue Züge von Siemens, die dann die ältesten Baureihen A und B Schritt für Schritt ablösen.
Der C2 bietet insgesamt 940 Menschen Platz – statt bisher 912 beim bewährten Vorgänger vom Typ C1, der inzwischen zwei Jahrzehnte im Münchner U-Bahnnetz unterwegs ist. Die Gesamtkapazität erhöht sich damit gegenüber dem C1 um drei Prozent und im Vergleich zu den älteren A- und B-Zügen sogar um acht Prozent. Zu weiteren Verbesserungen zählen unter anderem LED-Leuchtbänder in den Türkanten, die durch Farbwechsel zwischen Rot und Grün signalisieren, wenn sich die Türen öffnen und schließen. Dadurch wird die Erkennbarkeit der Türen, insbesondere für Sehschwache, verbessert und der Fahrgastwechsel am Bahnsteig unterstützt. Im Innenraum sorgt ein ausgeklügeltes Lichtkonzept auf LED-Basis ebenfalls für mehr Helligkeit.
Fotostecke von der Präsentation des ersten C2-Zuges im Februar 2014 mit Außen- und Innenansichten: