Sicherheitskonzept Oktoberfest steht: Flexibler Zaun, Rucksackverbot und 450 Kontrolleure

Das Sicherheitskonzept für das Oktoberfest 2016 steht. Am Mittwoch stellte die Stadt München die Kernpunkte vor: Die Wiesn wird komplett eingezäunt, 450 Ordner kontrollieren an den Eingängen und Rucksäcke sowie große Taschen werden vom Oktoberfest verbannt.

Oktoberfest Bierzelte Wirtsbudenstraße
Oktoberfest Bierzelte Wirtsbudenstraße von oben

Die Wiesn soll zwar keine Hochsicherheitszone werden, jedoch würden Gepäckstücke ein gewisses Risiko darstellen, so Wiesn-Chef Bürgermeister Josef Schmid. Deshalb wird es zum Oktoberfest 2016 ein Verbot von Rucksäcken und schweren Taschen geben. Alles, was mehr als drei Liter fasst, muss an den Eingängen an den Gepäck-Aufbewahrungstellen abgegeben werden, die erheblich erweitert werden. Allgemein erlaubt bleiben kleine Handtaschen. Es werde intensive Gepäck- und Personenkontrollen geben. Dazu wird das Security-Personal von 250 auf 450 in Spitzenzeiten aufgestockt.

Für Beschäftigte auf der Wiesn wird es eigene Eingänge im Osten bei der Beethovenstraße und im Westen beim Abgang an der Bavaria geben. Sie erhalten spezielle Einlassbänder, die sie berechtigen, auch Gepäckstücke mitzuführen. Eigene Bändchen wird es auch für Gäste geben, die in den Bierzelten reserviert haben. Sollte das Festgelände wegen Überfüllung zum Beispiel an den Samstagen und am Feiertag (3. Oktober) geschlossen werden müssen, dann soll der Zugang für Reservierungsgäste mit diesen Bändchen gewährleistet sein.

Um den unkontrollierten Zugang zu verhinder, werden auch die 350 Meter im Westen an der Hangkante am Bavariaring mit einem zwei Meter hohen, flexiblem Zaun gesichert. In Paniksituationen, wenn die Theresienwiese geräumt werden müsste, kann der Zaun in 50 Sekunden eingerollt werden.

Die Fahrgäste der U-Bahn gelangen künftig nicht mehr direkt auf das Festgelände. Der Besucherstrom wird von diesem Ausgang durch Ordner, Wegweiser und einen Zaun auf den Bavariaring umgeleitet. Von dort aus kann das Gelände dann über die Sicherheitskontrollen betreten werden. „Noch besser ist es allerdings, wenn die Fahrgäste den U-Bahnhof Richtung St. Paulskirche verlassen, das würde die Situation am vorderen Ausgang entschärfen“, erläutert Wiesnchef Schmid. Der Zugang für die abfahrenden Wiesngäste am U-Bahn-Abgang Theresienwiese bleibt auch heuer offen.

Bürgermeister Schmid richtet einen Appell an die Wiesnbesucher: „Bitte respektieren Sie das Rucksackverbot, lassen sie zu Hause, was Sie nicht benötigen, dann kommen auch alle schneller auf die Wiesn. Nutzen Sie alle Eingänge rund um das Festgelände.“

Das Rucksackverbot wird in die Oktoberfestverordnung aufgenommen. Verboten bleibt wie bisher das Mitbringen von Kinderwagen an Samstagen und am „Tag der Deutschen Einheit“ (ganztägig) sowie an den übrigen Tagen ab 18 Uhr. Außerdem bleiben verboten: das Mitbringen von Glasflaschen, Gassprühdosen mit schädlichem Inhalt, ätzenden oder färbenden Substanzen und von Gegenständen, die als Hieb-, Stoß- oder Stichwaffen verwendet werden können. Das gilt übrigens auch für den Hirschfänger in der Lederhose – ein Stück Brauchtum, auf das die Wiesngäste heuer wegen der Kontrollen an den Eingängen ganz verzichten müssen.