European Championships München: Security-Mitarbeiter zeigt Israelis den Hitlergruß

Ein 19-jähriger Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes aus Berlin hat am Dienstag israelischen Sportlern der European Championships den Hitlergruß gezeigt, als diese im Olympiapark München unterwegs waren, um die Gedenkstätten des Olympia-Attentats von 1972 zu besuchen.

Gedenkstätte Olympia Attentat 1972 Olympiapark München
Erinnerungsort Olympia Attentat 1972 Olympiapark München

Am 16. August 2022 war eine Delegation des israelischen Sportteams der European Championships  im Bereich der Olympiaparkanlagen, um dort verschiedene Gedenkstätten zum Terroranschlag auf die israelische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 zu besuchen.

Dabei fiel einem Polizisten auf, dass einer der dort eingesetzten vier Sicherheitsdienst-Mitarbeitern gegen 19:20 Uhr den „Hitler Gruß“ zeigte, während die 16 Teilnehmer an der Hanns-Braun-Brücke das Denkmal Klagebalken passierten. Nach dem aktuellen Ermittlungsstand der Polizei hatte die israelische Personengruppe den Hitlergruß selbst nicht wahrgenommen. 

Der 19-jährige Tatverdächtige aus Berlin wurde daraufhin von anwesenden Polizeibeamten umgehend festgenommen und vom Veranstalter von allen weiteren Veranstaltungen der European Championships 2022 ausgeschlossen. Ebenso wurden die drei anderen Security-Mitarbeiter vom Dienst suspendiert. 

Der 19-Jährige wurde wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen angezeigt. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen des zuständigen Kommissariats 44 (Staatsschutzdelikte) dauern an.

Im Olympiapark erinnern drei Orte an das schreckliche Attentat von 1972, bei dem 11 Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft sowie der Polizist Anton Fliegerbauer auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ums Leben gekommen sind. Nördlich des Olympiastadions ist als Denkmal eine Skulptur des Bildhauers Fritz Koenig zu finden. Der 10 Meter breite Granitbalken trägt den Titel Klagebalken. 

Weiter auf dem Weg in Richtung Olympiadorf ist der zentrale Erinnerungsort mit dem Namen „Gedenkort Einschnitt“ (siehe Foto). Der Erinnerungsort ist als horizontaler Einschnitt in einen der Hügel angelegt. worden.  In der Gedenkstätte erinnern zwölf Informationstafeln und persönliche Gegenstände an die Opfer des Anschlags. Außerdem informiert eine Videowand in einem 10-Minuten-Film über das Attentat. 

Am Haus in der Connollystraße 31 ist eine Gedenktafel angebracht. Dort befand sich das Appartement, in dem die Sportler und Betreuer der israelischen Mannschaft am  von der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ am Morgen des 5. September 1972  als Geisel genommen wurden.