Trotz der längsten möglichen Laufzeit von 30 Tagen sind in diesem Jahr auf den Christkindlmarkt 200.000 Besucher weniger als im Vorjahr gekommen. Bis Heiligabend besuchten den beliebten Weinachtsmarkt im Herzen der Stadt 2,9 Millionen Gäste (Vorjahr 3,1 Mio. Besucher).
Anfangs war es sehr kalt, zum Schluss verzichteten viele nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin auf die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen. 2,9 Millionen Besucher sind in den 30 Tagen auf den Christkindlmarkt gekommen. Im letzten Jahr waren es 3,1Millionen. Sie kamen bis zum Schluss aus aller Welt: Nach Beobachtung der Marktkaufleute nahm die Anzahl der Gäste aus den USA und Asien zum Ende hin noch zu. Auch die Fans des Fußballvereins RB Leipzig, der am 21. Dezember im Spitzenspiel der 1. Fußball-Liga gegen den FC Bayern antrat, genossen Glühwein und stimmungsvolle Atmosphäre am Münchner Christkindlmarkt. Die veranstaltende Stadt München und die Marktkaufleute sind aber trotzdem mit dem Verlauf des Münchner Christkindlmarktes 2016 zufrieden. Bürgermeister Josef Schmid agte: „Der Christkindlmarkt am Marienplatz hat einen unverwechselbaren Charme. Er hat sich wieder als Publikumsmagnet erwiesen und außergewöhnliche Erlebnisse im Advent geboten. Trotz des schrecklichen Attentats in Berlin sind bis zuletzt zahlreiche Gäste aus nah und fern auf den Markt gekommen.“
Der Münchner Christkindlmarkt mit seinem Kripperlmarkt und dem Sternenplatzl am Rindermarkt war mit seinem vielfältigen Warenangebot gut aufgestellt. Fans von historischem Christbaumschmuck, Liebhaber von Südtiroler Krippenfiguren und Stammkunden, die am Lieblingsstandl ihre Stollen kauften, kamen auf ihre Kosten. Guter Service und Qualität des Angebots zogen kauflustige Kunden an. Die Umsätze blieben im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil. Dank der kalten Temperaturen lief das Glühweingeschäft sehr gut. Feinschmecker und Freunde von Klassikern wie Bratwurst, Rahmfleck und Reiberdatschi, aber auch Veganer und Allergiker fanden reichlich Möglichkeiten zum Genießen. Kalte Temperaturen führten im Food-Bereich, besonders an den Abenden, zu etwas geringeren Umsätzen als im Vorjahr.
Der große „Brauchtumslauf der Krampusse“ am 11. Dezember war mit seinen 390 Teilnehmern von 25 Krampusgruppen aus Bayern, Österreich und Südtirol der Höhepunkt im Weihnachtsmarkt-Geschehen. Auch der kleine Krampus-Sternlauf der Ersten Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“ mit zwei befreundeten Gruppen aus Bayern und Österreich am 18. Dezember zog viele Schaulustige an. Dass Singen wieder angesagt ist, bewies der rege Besuch der „Bairischen Singstunden“ mit den Singleitern Elisabeth und Franz Mayrhofer im Alten Rathaus. Das in Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturreferat/Volkskultur organisierte Angebot trug zur Brauchtumspflege ebenso bei wie es den Gesangsfreunden Spaß machte.
Die Himmelswerkstatt, das kostenlose Aktionsprogramm für Kinder von sechs bis zwölf Jahren, hatte an 20 Tagen 1.675 Kinder aus dem In- und Ausland zu Gast (2015: 1.392 Kinder). Viele Engerl kamen aus Italien, Neuseeland und Großbritannien angeflogen und bastelten ohne Sprachbarrieren um die Wette. Sie verbrauchten 145 Meter Dochtschnur beim Kerzenziehen und druckten in der Druckwerkstatt im Akkord Weihnachtsmotive auf Umhängetaschen. Über 200 Kinder und Erwachsene besuchten die neue Kinderaktion „Keine Angst vorm Krampus!“, bei der das Brauchtum des Krampuslaufens Thema war. Mitglieder der Ersten Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“ erklärten die traditionellen Holzmasken und Fellkostüme und in der Mitmachwerkstatt des Kindermuseums München wurde von begeisterten Kindern aus Naturmaterialien Mini-Kramperl und Krampus-Collagen gefertigt. In einer Foto- und Video-Ecke konnten sich die erwachsenen Begleiter derweil ausruhen.
Dank der freundlichen Unterstützung der Marktkaufleute fanden Himmelswerkstatt, Adventsmusik live vom Rathausbalkon, tägliche Rundgänge des Nikolauses, der für Erinnerungsfotos zur Verfügung stand, zwei Krampusläufe und die Kinderaktion „Keine Angst vorm Krampus“ statt. Im Rahmen einer Weihnachtsfeier bescherten die Marktkaufleute und die Wirtsleute des Ratskellers in Zusammenarbeit mit der Seniorenhilfe „Lichtblick e.V.“ 70 außerdem bedürftige Münchnerinnen und Münchner.