Für das Projekt „Türmer München- Eine Stunde über der Stadt“ wurde ein sechs Tonnen schwerer Aussichtsraum 40 Meter hoch auf das Dach der Philharmonie am Gasteig in München gehievt.
Viele Passanten staunten nicht schlecht, als ein Kran am späten Dienstagabend bis Mitternacht drei tonnenschwere Teile mit Präzisionsarbeit hoch hinauf auf das Dach der Philharmonie transportierte. Ein sechs Meter langer und mehr als zwei Meter hoher Holzquader sowie zwei Stahlskelette mit würfelförmigem Raster schwebten nacheinander in die Höhe und wurden wurden in 40 Meter Höhe zu einer weithin sichtbaren Skulptur zusammengebaut.
Die von dem französischen Architekten Benjamin Tovo gestaltete Holz-Stahl-Konstruktion ist Teil des Kunstprojekts »Türmer München«, das der Gasteig gemeinsam mit der international tätigen Choreographin Joanne Leighton ab 12. Dezember 2020 umsetzt. Von dem jetzt errichteten Aussichtsraum mit einer ganzflächigen Glasscheibe am vorderen Ende wird ein Jahr lang jeweils ein Türmer oder eine Türmerin zu Sonnenaufgang und zu Sonnenuntergang eine Stunde lang auf die Stadt schauen können– ohne Ablenkung, Mobiltelefon, Kamera oder Uhr.
„Im letzten Jahr vor der geplanten Sanierung des Gasteig und dem Umzug in die Interimsstätten wollen wir nicht nur möglichst vielen und möglichst unterschiedlichen Menschen den unvergleichlichen Blick vom Dach der Philharmonie ermöglichen. Wir wollen für 365 Tage auch einen Ort schaffen, an dem man innehalten und sich gedanklich mit der Stadt und seinen Mitmenschen auseinandersetzen kann“, erklärt Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner zur Aktion.
Teilnehmen an diesem Community-Art-Projekt auf dem Gasteig-Dach kann jeder, der sich online auf tuermer-muenchen.de anmeldet. Nach Freischaltung der Website Ende Oktober waren alle Türmer-Termine bis Ende April des nächsten Jahres binnen weniger als 24 Stunden vergeben. Für die Monate Mai bis August 2021 können Interessierte wieder ab 1. März 2021 Termine buchen.