Wegen des schlechten Wetters am ersten Wiesn-Wochenende haben in diesem Jahr knapp unter drei Millionen Gäste das Oktoberfest in München besucht. Der Bierabsatz ist um 15 Prozent zurück gegangen.
Das 183. Oktoberfest startete am ersten Wochenende mit Dauerregen. Erst als die Sonne wieder herauskam, füllte sich das Festgelände. Nach Schätzungen der Stadt München sind bis zur Halbzeit knapp unter 3 Millionen Besucher auf die Theresienwiese gekommen. Das sind 600.000 weniger als zur letzten „kleinen Wiesn“ im Jahr 2012. Das Oktoberfest vor vier Jahren wird deshalb als Vergleich hergenommen, weil auch damals das Zentral-Landwirtschaftsfest stattgefunden hat, was eine Verringerung der Fläche des Volksfestes zur Folge hat. Verglichen mit der großen Wiesn im letzten Jahr (3 Millionen Besucher) ist der Besucher-Rückgang in diesem Jahr nur marginal ausgefallen.
Beim Bierabsatz hat es im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 15 Prozent gegeben, da das Biergartengeschäft wegen des Dauerregens zu Beginn der Wiesn entfallen ist. Beim Essen waren Wiesn-Hendl und Brezen nach wie vor die gefragtesten Speisen. In der Ochsenbraterei wurden 54 Ochsen (2012:60) verspeist. die Kalbsbraterei meldet den Verzehr von 25 Kälbern (2012: 26 Kälber. Der Straßenverkauf hat erst im Laufe der Woche angezogen, wobei hier am Meisten Bratwurst und Fischsemmeln nachgefragt wurden.
Nach dem total verregneten Wiesn-Auftakt kamen mit dem Sonnenschein die Fans von Riesenrad und Achterbahn in die Schaustellerstraße. Das Besucheraufkommen normalisierte sich und die Fahrgeschäfte wurden freudig frequentiert. Die neue Drehgondel des Sky Falls kommt beim Publikum gut an. Unter dem Strich sind die Schausteller nun wohl doch mit den Umsätzen zufrieden.
Der Souvenirverkauf kam noch nicht recht in Schwung, obwohl das aktuelle Wiesn-Plakatmotiv auf dem offiziellen Bierkrug, auf Pins und T-Shirts gefällt. Der Hendl-Hut machte bei den Souvenirs das Rennen. Er ist nahezu ausverkauft, was aber daran liegt, dass die Container mit Nachschub aus Fernost wegen der Pleite einer Reederei irgendwo feststecken. Es ist nicht zu erwarten, dass die beliebten Hendl-Hüte noch rechtzeitig vor Ende der Wiesn angeliefert werden. Im Rennen um den Wiesn-Hit 2016 liegen „Ham kummst“ von Seiler und Speer, „Hulapalu“ von Andreas Gabalier und „Di immer lacht“ von Kerstin Ott.
Bis Samstagabend wurden 35 Kinder (2012: 93) in den Räumen der Kinderfundstelle gewickelt oder gestillt. Vier verloren gegangene Kinder (2012: 9) wurden von den Mitarbeiterinnen der Kinderfundstelle des BRK und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes betreut. Das Jugendamt betreute darüber hinaus zwei Jugendliche (2012: 35).
Das Wiesn-Fundbüro zählte bis Samstagabend 925 Fundsachen (2012: 2.600), darunter 300 Kleidungsstücke, 150 Ausweise, 140 Geldbeutel, 100 Smartphones und Handys, 60 Schlüssel, 50 Brillen, 40 Schirme, 40 Taschen/Rucksäcke/Beutel, 35 Schmucksachen, 10 Kameras, ein Blutdruckmessgerät, rote Damen-Lack-Gummistiefeletten, drei Gebisse, 250 Euro in bar, 3er Set Boxershorts (Marke: Polo Ralph Lauren), ein Hörgerät und zwei GoPro-Kameras.
Rund 50.000 Bierkrüge (2012: 63.000) sammelte das aufmerksame Ordnerpersonal an den Ausgängen der Bierzelte und des Festgeländes bisher ein.
Bis einschließlich 23. September konnte die Hauptstromversorgung von den Stadtwerken München (SWM) störungsfrei abgewickelt werden. Die Energieversorgung muss mit den Werten der letzten kleinen Wiesn von 2012 verglichen werden. Wie im letzten Jahr wurde das Oktoberfest zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt werden. Die Anzahl der Kunden, die zusätzlich M-Ökostrom aktiv beziehen, hat sich auf dem hohen Niveau von ca. 65 Prozent gehalten. Zu den größten Abnehmern bei den Bierzelten zählen wie im Vorjahr die Ochsenbraterei (320kW), das Löwenbräu-Festzelt (281kW), das HackerFestzelt (361kW), die Bräurosl (287kW), das Winzerer Fähndl (434kW), Marstall (400kW), Schottenhamel (282kW) und die Fischer Vroni (343kW). Die SWM freuen sich, dass sich dieses Jahr auch das Weinzelt für den Bezug von M-Ökostrom aktiv entschieden haben. Somit beziehen jetzt neun große Bierzelte den M-Ökostrom aktiv und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, der in den Neubau von regenerativen Erzeugungsanlagen investiert wird. Von der Vielzahl der Schausteller sind hier stellvertretend nur einige zu nennen: Riesenrad (150kW), Top Spin (90kW), Alpinabahn (223kW), Fünfer Looping (375kW), Skyfall (64kW), Autoscooter (120kW), Referat für Arbeit und Wirtschaft und viele andere.
Bis einschließlich 23. September (sieben Tage) wurden auf der diesjährigen Wiesn 1.150.000 Kilowattstunden Strom verbraucht. Dies entspricht einer Minderung von 3,7 Prozent im vergleichbaren Zeitraum von 2012. Der durchschnittliche Tagesverbrauch lag bei 165.500 Kilowattstunden. Der höchste viertelstündliche Leistungsbedarf mit 10.865 Kilowatt wurde am 21.09.16 um 19.45 Uhr gemessen. Es wurden 708 (2015: 840, 2014: 829, 2013: 828, 2012: 696, 2011: 791) Zähler für Geschäfte u. Wohnwägen in Betrieb genommen.
Heuer werden 50 Gasanlagen aus dem Versorgungsnetz der Theresienwiese mit Erdgas versorgt. Dabei handelt es sich um alle großen Küchen und Grillanlagen und um 12 Gartenheizungen. Der aktuelle Verbrauch an Erdgas nach sieben Tagen beträgt ca. 77.000 Kubikmeter. Der Verbrauch teilt sich dabei in Kochgas (60.000 m³) und Heizgas (17.000 m³) auf. Dies entspricht annähernd dem Verbrauch von 2012. Die Ochsenbraterei ist der größte Abnehmer von Erdgas auf der Wiesn.
Beim Betrieb von Gasgeräten mit motorischen Dunstabzugsanlagen ins Freie wurden aus Sicherheitsgründen bei vielen Anlagen sogenannte „Abgasführungen“ nachgerüstet, die die Gaszufuhr zu den Brennern nur freigeben, wenn die Absaugung sichergestellt ist. Dies verbessert die Sicherheit des Bedienpersonals sowie den sicheren Betrieb der Küchen. Übliche Einsätze waren die Druckanpassungen unter Betriebsbedingungen bei einigen Anlagen.
Der Wasserverbrauch in den ersten sieben Tagen der Wiesn lag bei ca. 35.000 Kubikmetern. Das entspricht einer leichten Minderung von 10 Prozent gegenüber 2012. Insgesamt wurden 435 (2012: 422) Anschlüsse für Wirte, Schausteller, Buden und öffentliche Toiletten erstellt. Immer häufiger müssen Wasserzapfstellen wegen Überbauung durch Fahrgeschäfte versetzt werden.
Bis 12. August wurden 216 Wasserproben entnommen und alle ohne Befund geprüft.Beim Wiesn-Aufbau wurden neun Überflurhydranten beschädigt, davon fünf ohne Schädiger und vier mit Schädiger. Generell ist festzustellen, dass die Anzahl der Zähler für die Wohnwägen beim Wasser und Strom immer mehr ansteigt und auch die Leistungen der Wohnwägen immer größer werden (früher ca. 3-20 Kilowatt, heute 20 – 80 Kilowatt).