Mit dem Aufdrehen des Wassers an der spektakulären neuen Brunnenskulptur im Domagkpark im Norden von Schwabing hat am vergangenen Donnerstag Münchens Bürgermeisterin Katrin Habenschaden die Brunnensaison in der Stadt eröffnet. Bis Mitte Mai werden wieder sämtliche 200 städtische Brunnen sprudeln.
Karl Valentin machte den Spritzbrunnenaufdreher in München bekannt. Zwei Mark verdiente er im Jahr, eine beim Aufdrehen und eine beim Abdrehen des Brunnens. „Da heißt’s einteilen!“, war seine Antwort auf die Frage, wie er davon überleben könne. Nun, ganz so prekär dürfte die finanzielle Lage der städtisch besoldeten Bürgermeisterin Katrin Habenschaden nicht sein, als sie am vergangenen Donnerstag mit dem Aufdrehen des Wassers am neuen Brunnen am Bauhausplatz im Domagkpark die Brunnensaison in München eröffnet hat. Bis Mitte Mai werden nun sämtliche, rund 200 städtische Brunnen von ihrer Winterverschalung befreit, gereinigt und in Betrieb genommen.
Das Baureferat hat die Gestaltung des Bauhausplatzes mit Brunnenkunstwerk durch den international renommierten Künstler Professor Olaf Metzel und Burger Kühn Landschaftsarchitekten im Oktober 2021 fertiggestellt. Der Platz liegt im Stadtbezirk Schwabing-Freimann, im Domagkpark, auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne. Das Zentrum des neuen Quartiers ist der Bauhausplatz. Dort liegen die Grundschule, Wohn- und Geschäftshäuser mit Gastronomie und Einzelhandel sowie eine private Kindertagesstätte. Zudem bildet der Platz das Entrée zur östlich anschließenden zentralen Parkanlage. Der Stadtrat hat das Projekt und die dafür erforderlichen rund 4,9 Millionen Euro beschlossen. Der Platz wurde maßgeblich aus Mitteln der „Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Funkkaserne“ finanziert.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden erklärte bei dem Ortstermin: „Mit dem Bauhausplatz ist der lebendige Mittelpunkt des neuen Stadtquartiers Domagkpark fertiggestellt. Ich freue mich, die diesjährige Brunnensaison mit dem Baureferat an einem neu gestalteten Ort zu eröffnen, der nicht nur durch die beeindruckende Brunnenskulptur einlädt zu verweilen und sich zu treffen. Es gibt hier 51 neue Bänke, man kann schön unter Bäumen sitzen – und das alles ganz ohne Konsumzwang. Den Titel des Kunstwerks – ,Umsonst und Draußen´ – finde ich daher äußerst gelungen umgesetzt.“
Der ausgewählte Entwurf „Umsonst und Draußen“ des Künstlers Olaf Metzel und der Landschaftsarchitekten Burger Kühn sieht das Motiv „Sitzbank“ als zentrales Element des Bauhausplatzes vor. Die Sitzbank wird als Symbol für den öffentlichen und konsumfreien Raum und als Synonym für Aufenthaltsqualität gesehen. Den zentralen Platzbereich bildet ein rechteckiges Plateau mit einer unversiegelten, wassergebundenen Oberfläche, auf der sich zahlreiche Sitzbänke unter einem Dach aus gruppenweise positionierten, geschnittenen Platanen befinden. Insgesamt wurden im Zuge der Platzgestaltung 27 neue Bäume gepflanzt.
Durch die Stapelung von Sitzbänken erwächst im mittleren Bereich eine zirka sieben Meter hohe, turmartige Brunnenskulptur. Vom oberen Bereich der Skulptur fließt aus zahlreichen Banklatten Wasser nach unten in das bodenbündige Brunnenbecken. Einzelne Latten der Sitzbänke und der zur Brunnenskulptur gestapelten Bänke dienen als Leuchtkörper und erzeugen eine besondere nächtliche Atmosphäre.