Nach Schockanruf: Zwei Banken verweigern Auszahlung – Bank in München zahlt aus – Geld weg

Bereits im Januar wurde eine 60-Jährige aus Landsberg am Lech Opfer eines Schockanrufes. Zwei Banken im Landkreis verweigerten der Frau eine Auszahlung von mehr als 10.000 Euro mit dem Hinweis, dass sie wohl Betrügern hereingefallen ist. Dann fuhr sie nach München um sich bei einer Bank das Geld auszahlen zu lassen. Das nach der Übergabe war das Geld weg. Zumindest die Abholerin und Hintermann konnte die Polizei jetzt festnehmen. 

Plakat Warnung vor falschen Polizisten
Plakat Warnung vor falschen Polizisten, Quelle Polizeipräsidium München

Am Montag, 24. Januar 2022, erhielt eine über 60-Jährige mit Wohnsitz im Landkreis Landsberg am Lech einen Anruf einer unbekannten Frau, welche sich im Verlauf des Gesprächs als deren Tochter ausgab. In diesem Zusammenhang gab die vermeintliche Tochter vor, einen schweren Verkehrsunfall verursacht zu haben. In der Folge übernahm ein unbekannter Mann das Gespräch und gab sich hierbei als Polizeibeamter aus.

Auch dieser teilte mit, dass die Tochter der über 60-Jährigen einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Vermeidung einer Haftstrafe müsse nunmehr eine Kaution hinterlegt werden. Durch die kontinuierliche und manipulative Gesprächsführung gelang es dem Anrufer, die 60-Jährige dazu zu bewegen, sich zu einer Bank zu begeben und dort Bargeld in Höhe von mehr als zehntausend Euro abzuheben.

Nachdem zwei Banken zunächst die Auszahlung des Bargeldbetrages verweigerten und die Dame aufklärten, dass es sich wohl um einen Betrug handeln würde, begab sich die über 60-Jährige mit ihrem Auto zu einer Bank in der Münchner Altstadt und gelangte dort an das Bargeld. Anschließend übergab sie den Bargeldbetrag noch in der Münchner Altstadt an eine zunächst unbekannte Abholerin.

Abholerin und Logistiker nun verhaftet 

In einem anderen Fall hat im März dieses Jahres in Ismaning nach einem Schockanruf einer unbekannten Abholerin Schmuckgegenstände im Wert von mehr als zehntausend Euro übergeben. Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen der AG Phänomene der Münchner Polizei ergab sich in beiden Fällen ein Tatverdacht gegen eine 39-Jährige Münchnerin. Gegen die Tatverdächtige wurde beim Amtsgericht München ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt, welcher am Mittwoch, 18. Mai 2022, an deren Wohnsitz vollzogen wurde.

Im weiteren Verlauf ergab sich zudem ein Verdacht gegen einen 24-Jährigen mit Wohnsitz in München. Dieser konnte am Dienstag, 24. Mai 2022, in enger Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Coburg im Bereich Lichtenfels (Bayern) festgenommen werden. Nach aktuellem Ermittlungsstand fungierte der 24-Jährige als sogenannter Logistiker und koordinierte demnach die jeweiligen Abholungen durch die 39-Jährige. Auch in diesem Fall liegt bereits ein Haftbefehl vor, welcher dem 24-Jährigen am 25. Mai 2022 vollzogen wurde. Die Ermittlungen werden durch die AG Phänomene fortgeführt.