566 Millionen Fahrgäste sind 2015 mit U-Bahn, Tram oder Bus gefahren. Das entspricht einem weiteren Wachstum von 11 Millionen zusätzlichen Fahrten (+ 2 Prozent) gegenüber 2014 – zum 11. Mal in Folge.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verzeichnet den elften Nachfrage-Rekord in Folge: 2015 waren erneut so viele Menschen mit den MVG-Verkehrsmitteln U-Bahn, Bus und Tram unterwegs wie nie zuvor. Das städtische Verkehrsunternehmen beförderte nach vorläufigen Ergebnissen rund 566 Millionen Fahrgäste. Dies entspräche einer erneuten Steigerung von rund 2 Prozent beziehungsweise 11 Millionen zusätzlichen Fahrten. 2014 hatte die MVG rund 555 Millionen Fahrgäste. Bundesweit nahm die Zahl im vergangenen Jahr nach den heute vom Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlichten Angaben um 0,5 Prozent zu. Die Steigerung bei der MVG übertraf damit auch im Jahr 2015 den Bundesschnitt deutlich. Seit 2004 (mit damals rund 442 Millionen MVG-Fahrgästen) ist die Nachfrage inzwischen um insgesamt 28 Prozent gestiegen.
MVG-Chef Herbert König sagt dazu: „Der erneute Rekord zeigt, dass der München-Boom weiter auf den öffentlichen Personennahverkehr durchschlägt und die MVG der steigenden Nachfrage trotz temporärer Engpässe immer noch gerecht wird. Er zeigt aber ebenso wie die hohe Kundenzufriedenheit, dass wir mit unseren Planungen, zum Beispiel der Liniennetze, unseren Serviceangeboten und der Präsenz unserer Mitarbeiter richtig liegen. Die positive Entwicklung ist daher auch ein Beleg für das Know-how der MVG-Mannschaft. Die Attraktivität unseres Angebots tut der Stadt natürlich gut, denn Wachstum funktioniert in dieser Größenordnung nur dann, wenn Mobilität möglichst umweltfreundlich organisiert wird. Andererseits benötigen wir dringend zusätzliche Kapazitäten. 2016 muss deswegen ein Jahr der Entscheidungen sein. Wir brauchen ein Ja zur Tram-Westtangente, Priorität für die U9-Spange als U-Bahn-Bypass für das bald überlastete Netz in der Innenstadt und auch den Durchbruch bei der 2. S-Bahn-Stammstrecke. Nur so hätte der ÖPNV eine nachhaltige Wachstumsperspektive. Weitere Taktverdichtungen im Bestandsnetz, der Einsatz größerer Fahrzeuge und Bahnhofsumbauten sind zwar auch hilfreich und auch in Umsetzung beziehungsweise Planung. Dieses Potenzial wird jedoch in wenigen Jahren erschöpft sein. Daher müssen jetzt die richtigen Entscheidungen für die richtigen Neubauprojekte fallen.“
Zur weiteren Verbesserung des ÖPNV sind auch heuer wieder zahlreiche Maßnahmen geplant. Noch im ersten Halbjahr kommen zum Beispiel 15 weitere besonders kapazitätsstarke Buszüge, die für Entlastung im Berufsverkehr sorgen; fortgesetzt wird auch die Busbeschleunigung. In Siemens-Werk in Wien beginnt heuer der Bau der neuen Trambahnen vom Typ Avenio, die als Doppeltraktionszüge bis zu 260 Fahrgästen Platz bieten und damit ebenfalls die Kapazität verbessern. Ferner werden derzeit fünf weitere Straßenbahnen vom Typ R2.2 modernisiert und dabei auch um einige Plätze erweitert. Bei den Bauprojekten hat die Neubaustrecke „Tram Steinhausen“ (Verlängerung der Linie 25 zum S-Bahnhof Berg am Laim) oberste Priorität; der Spatenstich erfolgt am 26. Februar 2016.
Zudem geht die Planung für den ab März 2017 geplanten Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor in die heiße Phase. Darüber hinaus wird auch im Bestand erneuert, im Sommer zum Beispiel die Tramgleise am Stachus. Bei der U-Bahn fließt viel Geld in die Erneuerung der Stellwerkstechnik sowie die Ertüchtigung der Stromversorgung, aber auch in den Austausch von Rolltreppen und Aufzügen. Last but not least setzt die MVG auch heuer auf Mobilitätsangebote, die Bus und Bahn ergänzen. So soll das Mietradsystem MVG Rad planmäßig ausgebaut werden und Ende des Jahres 125 Stationen umfassen.