Etwa 200.000 Euro oder mehr wird die Beseitigung der 10 Tonnen Munition aus dem zweiten Weltkrieg auf einem Privatgrundstück am Zwergackerweg in München-Freimann kosten. Nach der geltenden Rechtslage muss die Grundstückseigentümerin dafür gerade stehen. Die Hausbesitzerin Melitta Meinberg bringt das an den Rand der Existenz. Jetzt hat die Thomas-Wimmer-Stiftung ein Spendenkonto eingerichtet, wo Münchnerinnen und Münchner helfen können, die materiellen Folgen für sie wenigstens abzumildern.
Die Münchner SPD hat die gemeinnützige Thomas-Wimmer-Stiftung gebeten, das Spendenkonto einzurichten. Der Vorteil: Die Spenden können steuerlich geltend gemacht werden und sie werden zuverlässig an die Betroffenen weitergeleitet. Das Spendenkonto lautet:
Empfänger: Thomas-Wimmer-Stiftung
IBAN: DE76 7002 0500 0006 894000, BIC: BFSWDE33MUE
Verwendungszweck: Rama Dama Freimann
„Wir haben uns auf der letzten Vorstandssitzung am Montag ausführlich mit dem Fall beschäftigt“, sagt dazu die Münchner SPD-Vorsitzende Claudia Tausend. „Viele haben uns geschrieben, dass es höchst ungerecht sei, diese Folgekosten des Krieges einer Rentnerin aufzuhalsen. Wir sehen das genauso.“ Allerdings ist die Rechtslage schwierig, Bund und Freistaat fühlen sich nicht zuständig, die Stadt darf nach den geltenden Bestimmungen nicht zahlen. „Wir brauchen aber jetzt eine schnelle Hilfe für die Betroffenen und keine langen juristischen Prüfungen“, so Claudia Tausend. Diese Aktion wäre ganz im Sinne von dem früheren OB Thomas Wimmer, der wie kein anderer für „Rama Dama“ steht.
Ihr Vize Roland Fischer ergänzt: „Es lag also auf der Hand, eine Stiftung einzuschalten, die steuerabzugsfähige Spenden zuverlässig und seriös entgegennimmt und an die Betroffenen weiterleitet. Innerhalb von zwei Tagen hat die Thomas-Wimmer-Stiftung auf unsere Bitte nun ein Spendenkonto „Rama Dama Freimann“ eingerichtet. Wir sind sicher, dass auch in diesem außergewöhnlichen Fall auf die Münchner Stadtgesellschaft Verlass ist“.
„Hier ist die solidarische Stadtgemeinschaft gefordert. Die Unterstützung entspricht ganz den Stiftungszielen der Thomas-Wimmer-Stiftung“, meint Hermann Memmel, Vorsitzender des Stiftungsrates der Thomas-Wimmer-Stiftung und weist auf Thomas Wimmers Aktionen hin, wie das legendäre Rama dama. Max von Heckel als Vorsitzender der Thomas-Wimmer-Stiftung hofft, dass dies die letzte große Rama dama Aktion in München ist und versichert: “Sollte der Bund doch noch für die Kosten aufkommen, werden die gesammelten Spenden einem Notfallfond zugeführt.“
Stiftungszweck der Thomas-Wimmer-Stiftung ist es, Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren und Menschen in schwierigen Lebenslagen zu fördern, zu unterstützen und vor sozialer Benachteiligung zu schützen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in München.
Thomas Wimmer war der erste Oberbürgermeister nach dem zweiten Weltkrieg von 1948 bis 1960. Er prägte 1949 den Begriff „Rama Dama“, um die Münchner dazu zu bekommen, die Stadt vom Kriegsschutt zu befreien. Dazu packte er auch selbst mit an.
Lesen Sie zum Thema auch:
Munitionsfund München Freimann: 200 Anwohner müssen 10 Tage lang ausziehen