Am vergangenen Freitagabend gab es wieder einmal Ärger am Gärtnerplatz in München. Anwohner beschwerten sich über laute Musik, die Polizei rückte an und ein Hobby-DJ wollte den Lärm nicht abstellen. Im Verlauf musste ein Polizist sogar einen Schlagstock einsetzen, um sich die solidarisierende Menschenmenge vom Leib zu halten.
Wegen der warmen Witterung waren am Freitagabend, 4. September 2020, an vielen öffentlichen Plätzen im Stadtgebiet zahlreiche Menschen anzutreffen. Die Polizei München war daher ebenfalls an diesen Örtlichkeiten präsent, um mögliche Störungen bereits zu einem frühen Zeitpunkt unterbinden zu können. Im Bereich des Gärtnerplatzes in der Isarvorstadt waren über den gesamten Abend mehrere hundert Personen, in der Spitze um die 300. Hierbei war die Situation grundsätzlich entspannt.
Nach Mitternacht strömten schließlich weitere Menschen auf den Gärtnerplatz. Hierbei kam es zu Beschwerden der Anwohner wegen Ruhestörungen. Nach dem aktuellen Erkenntnisstand wurde ein 20-Jähriger aus Haar im Landkreis München in diesem Zusammenhang von Polizeibeamten angesprochen, er möge die Beschallung des Gärtnerplatzes mit seiner Musikbox einstellen. Dieser zeigte sich jedoch äußerst unkooperativ und es kam letztendlich im Rahmen seiner Identitätsfeststellung zu einer Auseinandersetzung mit ihm. Der 20-Jährige wehrte sich erheblich und weitere Umstehende solidarisierten sich daraufhin mit ihm. Sie gingen die Polizei vor Ort nun sowohl verbal als im weiteren Verlauf auch körperlich an.
Als mehrere Personen die eingesetzten Polizeibeamten immer mehr bedrängten und angriffen, wurde versucht die Situation auch mit Hilfe des Einsatzstocks zu beruhigen. In der unübersichtlichen Situation vor Ort wurde ein 26-Jähriger aus Haar im Landkreis München von einem Schlagstock im Gesicht getroffen. Dabei wurde er an der Lippe verletzt und musste ärztlich behandelt werden. Nachdem zusätzliche Polizeibeamte am Einsatzort eintrafen, konnte die Lage schließlich beruhigt werden.
Bei dem Einsatz wurden fünf Polizeibeamte leicht verletzt. Vier männliche Personen (17- Jähriger aus München, 20-Jähriger aus Haar, 22- und 23-Jähriger aus Freising) wurden in Polizeigewahrsam genommen. Sie wurden in der Folge wieder entlassen. Es wurden Anzeigen wegen Widerstands und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie wegen gefährlicher Körperverletzung erstellt. Hier sind weitere Ermittlungen durch die Kriminalpolizei erforderlich.
Wegen der Anwendung des Schlagstocks gegen den 26-Jährigen hat, wie in solchen Fällen üblich, das bayerische Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen.