Seinen Leichtsinn musste am Samstagmorgen ein Mexikaner mit dem Leben bezahlen. Er kletterte in der Lagerhausstraße in der Großmarkthalle in München-Sendling auf einen Güterwagen und erhielt bei der Berührung der Oberleitung einen tödlichen Stromschlag.
Nach dem Besuch einer nahe gelegenen Gaststätte machten sich mehrere Personen über eine Böschung auf den Weg nach oben auf die Bahnanlage. Gegen 6.15 Uhr kletterte ein 32-jähriger Mexikaner auf einen Kesselwagen eines abgestellten Güterzug. Ein Lichtbogen, ausgehend von der Oberleitung, erfasste die Person, die nach dem Stromschlag auf dem Güterwaggon zusammenbrach und den tödlichen Verletzungen erlag. Die anderen Personen setzten umgehend einen Notruf an die Integrierte Leitstelle ab.
Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Einsatzstelle eintrafen, konnten sie nichts mehr für den Verunfallten tun. Nachdem der betroffene Bereich stromlos geschaltet und geerdet wurde, bargen die Feuerwehrleute den Leichnam von dem mit Schotter beladenen Güterzug. Ein weiterer Mann wurde zuerst von den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Notarztes betreut und anschließend an das hinzu alarmierte Kriseninterventionsteam übergeben. Die genauen Beweggründe, warum sie die Bahnanlage zu betreten haben, ermittelt derzeit die Fachabteilung der Polizei.
Die Feuerwehr München weist in diesem Zusammenhang nochmals daraufhin, dass das Betreten der Bahnanlagen und das Besteigen von abgestellten Zügen insbesondere auch auf Grund der enorm hohen Spannung von 15.000 Volt ein nicht kalkulierbares Risiko darstellt. Die Oberleitung muss dabei nicht berührt werden, um einen Stromschlag zu bekommen. Befindet sich die Person zu nah an der Oberleitung, kann ein Lichtbogen – ein elektrischer Überschlag, ähnlich einem Blitz – entstehen.