Nach einem versuchten Tötungsdelikt am Sonntagnachmittag im S-Bahnhof Karlsplatz/Stachus ist ein 41-jähriger Mann als Täter festgenommen worden. Er hatte einen 37-Jährigen vor eine einfahrende S-Bahn ins Gleis geschubst. Dieser wurde überrollt und schwer verletzt, befindet sich jedoch außer Lebensgefahr.
In den Abendstunden des Sonntag, 28. November 2021, verständigten mehrere Personen über den Notruf 110 die Einsatzzentrale der Münchner Polizei über ein versuchtes Tötungsdelikt am S-Bahnhof Stachus/Karlsplatz.
Die Einsatzkräfte konnten noch am Bahnsteig einen 41-jährigen Tatverdächtigen festnehmen. Dieser soll, nach dem aktuellen Ermittlungsstand, zuvor gegen 15:40 Uhr mit einem 37-jährigen Mann in Streit geraten sein und diesen im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung offenbar vorsätzlich in den Gleisbereich vor eine einfahrende S-Bahn S8, Richtung Flughafen München, gestoßen haben.
Der 37-Jährige wurde im Anschluss durch die S-Bahn erfasst und dadurch schwer verletzt. Der Zug überrollte den Unterschenkel des Mannes. Er wurde zur weiteren intensivmedizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht, befindet sich jedoch derzeit außer Lebensgefahr.
Die Ermittlungen wurden noch vor Ort von der Mordkommission übernommen und umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt. Dazu musste der Zugverkehr für diesen Bahnsteig vorübergehend gesperrt werden. Während der Tatzeit am Bahnsteig anwesende Personen wurden nach ihrem individuellen Bedarf von Kriseninterventionskräften unmittelbar notfallversorgt beziehungsweise einer psychosozialen Betreuung zugeführt. Die Ermittlungen zum genauen Tatablauf, insbesondere auch zu den Hintergründen und der Motivlage, dauern an.
Weil der Tatverdächtige psychisch erkrankt ist, wurde ein Unterbringungsbefehl in eine psychiatrische Einrichtung veranlasst.