Ein Schwarzfahrer hat sich in der S-Bahnstation Marienplatz in München mit einem Pfefferspray gegen die Kontrolle gewehrt. Später stellte sich heraus, dass er auch mit Haftbefehl wegen einer Körperverletzung gesucht wurde.
(29.3.2016) Die Bundespolizei wurde am Ostermontag gegen 23:15 Uhr zu einer Identitätsfeststellung zum S-Bahnsteig des Münchner Marienplatzes gerufen. Als ein zweiter Anruf folgte, ein Schwarzfahrer setzt Reizgas gegen den Prüfdienst ein, wurde eine zweite Streife entsandt. Vom Hauptbahnhof mit Dienst-Kfz und vom Ostbahnhof mit der S-Bahn näherten sich vier Beamte dem Geschehen. Vor Ort angekommen, trafen sie eine gefesselte Person und zwei Security-Mitarbeiter an; alle drei mit starken Reizungen der Schleimhäute im Gesichtsbereich.
Ermittlungen ergaben, dass die Prüfdienst-Mitarbeiter einen 26-jährigen Obdachlosen ohne Fahrschein kontrolliert hatten. Am Marienplatz versuchte der Mann zu flüchten. Als die beiden Bahnmitarbeiter im Alter von 37 und 41 Jahren dies verhinderten, setzte der 26-Jährige ein Reizstoff-Sprühgerät ein. Trotz des aggressiven Sprays gelang es den Bahnmitarbeitern den Mann zu überwältigen und an der Flucht zu hindern.
Ein Datenabgleich förderte zu Tage, dass der 26-Jährige von der Staatsanwaltschaft München I zwecks Strafvollstreckung wegen gefährlicher Körperverletzung zur Fahndung ausgeschrieben worden war. Außerdem wurde nach ihm wegen des Verdachts des Diebstahls gesucht.
Alle drei Personen mussten zur Behandlung in eine Klinik eingeliefert werden. Die beiden tapferen DB-Securitys konnten ihren Dienst danach nicht mehr fortsetzen. Der 26-Jährige wurde von einer Bundespolizeistreife in die Klinik begleitet und nach erfolgter Behandlung den Justizbehörden zugeführt.
Ihn erwartet nun eine weitere Anzeige wegen Gefährlicher Körperverletzung. Dazu kommen noch das Erschleichen von Leistungen sowie ein Verstoß gegen das Waffengesetz, da das angewandte Reizgas keinerlei Prüfzeichen hatte. Es war in seiner Wirkung extrem heftig, weshalb der Einsatz „der Guten“ Bahnsicherheitsmitarbeiter zur Festnahme des Straftäters höchstes Lob der Bundespolizei verdient.
Andere Personen im Umkreis des Festnahmeortes Marienplatz wurden nicht verletzt.