Defekte Bremsen, Reifen abgefahren und Aufbau beschädigt – das sind nur einige der Mängel mit dem am 16.12.2015 ein mit Gefahrgut beladener LKW von der Polizei aus dem Verkehr gezogen worden ist.
Am Mittwoch, 16. Dezember 2015, gegen 9 Uhr, kontrollierten Beamte der Verkehrspolizei München in Neubiberg einen vollbeladenen 7,5 Tonnen-Lkw, dessen Äußeres einen nicht sehr vertrauenswürdigen Eindruck machte. Aufgrund des schlechten technischen Allgemeinzustandes entschlossen sich die Beamten den Lkw durch einen Kraftfahrzeug-Sachverständigen begutachten zu lassen.
Von diesem wurde folgendes festgestellt: Eine Druckleitung der Bremsanlage war so durchgescheuert, dass Druckluft entwich. Das ABS funktionierte nicht, die Vorderreifen waren außen durch einen Defekt an der Lenkung völlig abgefahren, ein Hinterreifen hatte einen Einschnitt bis zum Stahlgewebe, Spiegel waren defekt und zahlreiche Teile der Beleuchtungsanlage funktionierten nicht. Weiter war der Kofferaufbau an mehreren Stellen dermaßen beschädigt, dass seine Stabilität nicht mehr gewährleistet war.
Im vorderen Bereich der Ladefläche waren 1000 l Wasserstoffperoxid geladen. Einen für den Transport dieser Ladung erforderlichen Gefahrgutschein besaß der 38-jährige Fahrer eines kleinen Münchner Fuhrunternehmens nicht. Am Lkw fehlten die orangefarbenen Warntafeln, die bei einem Unfall den Rettungskräften anzeigen sollen, dass Gefahrgut geladen ist. Zudem war der Lkw um rund eine Tonne überladen. Der verkehrsunsichere Lkw wurde in der Polizeiverwahrstelle abgestellt und die Ladung auf einen anderen Lkw umgeladen.
Fahrer und Halter des Lkw müssen jeweils mit einem Bußgeld von etwa 1200 Euro und einem Punkt rechnen.