München: Polizei muss bei schwerem Verkehrsunfall Gaffer und Handyfilmer vertreiben

Bei einem Verkehrsunfall am Mittwoch in München in der Paul-Heyse-Straße hat ein 86-jähriger Autofahrer einen Rettungswagen gerammt, der mit Blaulicht unterwegs war. Der Renault stürzte dabei auf das Dach, der Rentner wurde schwer verletzt. Die Polizei musste zahlreiche Gaffer vertreiben, die mit ihrem Hand das Unfallgeschehen fotografiert und gefilmt hatten. Dabei mussten sie zum Teil Zwang androhen.

Blaulich Notarzt
Blaulicht Notarzt

Der 86-Jährige und seine 85-jährige Beifahrerin waren noch in seinem Auto, das auf dem Dach lag. Einige Passanten zückten ihr Handy und machten Fotos und Filmaufnahmen. Während sich die Rettungskräfte am Mittwochmittag um die Verletzten kümmerten, musste die Polizei sich vor allem um die Schaulustigen kümmern, die sich an der Unfallstelle in der Paul-Heyse-Straße angesammelt hatten. Sie untersagte zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Unfallbeteiligten das filmen und fotografieren. Nur sehr widerwillig kamen einige dieser Aufforderung nach. “ Die Beamten mussten eine Vielzahl an Platzverweisen aussprechen und teilweise unmittelbaren Zwang androhen.“, berichtet Benjamin Castro Tellez von der Polizeipressestelle in München.

Wie ist es zu dem Unfall gekommen? Am Mittwoch, 22. November 2017, kurz vor 13.00 Uhr, fuhr ein 25-jähirger Rettungssanitäter mit einem Pkw Ford Fiesta mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn auf der Paul-Heyse-Straße bei Rotlicht über die Kreuzung mit der Landwehrstraße in Richtung Hauptbahnhof. Er war unterwegs zu einem Notfalleinsatz. Zum gleichen Zeitpunkt fuhr ein 86-jähriger Münchner mit seinem Renault Espace auf der Landwehrstraße in Richtung Paulskirche.

Im Kreuzungsbereich mit der Paul-Heyse-Straße kam es zum Zusammenstoß mit dem Rettungsauto. Der Renault wurde durch den Zusammenprall ausgehebelt, stürzte um und kam auf dem Dach zum Liegen. Die beiden Insassen, der 86-jährige Fahrer und seine 85-jährige Ehefrau wurden bei dem Unfall schwer verletzt und kamen mit dem Rettungsdienst zur stationären Behandlung in Münchner Krankenhäuser. Der Rettungsassistent wurde ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert, zog sich nach bisherigem Erkenntnisstand aber nur leichtere Verletzungen zu. Beide Fahrzeuge wurden bei dem Unfall total beschädigt.

Die Staatsanwaltschaft München hat zur Klärung des Unfallhergangs ein unfallanalytisches Gutachten in Auftrag
gegeben. Die Unfallstelle war zur Unfallaufnahme und zur Bergung der beteiligten Fahrzeuge an den Zufahrtsstraßen abgesperrt, es kam zu Verkehrsbehinderungen.