München: Blutspuren der getöteten Mutter und Tochter an Teppich gefunden – Leichen weiterhin verschwunden

 Eine Mutter und ihre 16-jährige Tochter aus München-Ramersdorf sind seit 16. Juli 2019 verschwunden. Der 44-jährige Ehemann der 41-jährigen Frau wurde Ende Juli wegen Mordverdacht festgenommen.  Sie werfen ihm vor, dass er die beiden Frauen getötet hat. Eine Suche nach den Leichen im Truderinger Wald hat nichts ergeben. Bei einer weiteren Suchaktion dort konnten die Ermittler einen Teppich und sowie eine Fußmatte gefunden werden, an denen Blutspuren von Mutter und Tochter haften. Die Leichen konnten aber nicht entdeckt werden. Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen. 

Schmutzfangmappe Mordfall EG Duo
Diese Fußmatte wurde im Truderinger Wald in München gefunden. An ihr befinden sich Blutspuren der getöteten Mutter und Tochter.
Quelle Foto Polizei München

(Update 13. August 2019) Aufgrund der durchgeführten Ermittlungen ergaben sich Hinweise darauf, dass der Beschuldigte engere Bezüge zu einem Waldstück im Truderinger Forst nördlich der Putzbrunner Straße in München-Waldperlach haben soll. Vor dem Hintergrund der Suche nach möglichen Leichenablageorten, wurde dieses Gebiet bislang fünfmal mit starken Polizeikräften mit Unterstützung der Hubschrauberstaffel abgesucht. Auch Taucher sowie Hundeführer mit Leichenspürhunden wurden eingesetzt. Bei einer der Suchaktionen konnten im dem Waldstück eine Schmutzfangmatte und ein Teppich aufgefunden werden, die aus der Wohnung der Familie fehlen.

Spurentechnische Untersuchungen auf der Matte und dem Teppich zeigten blutähnliche Antragungen. Weitergehende rechtsmedizinische Untersuchungen ergaben, dass es sich hierbei um Blutspuren von den beiden Opfern handelt. 

Trotz der durchgeführten intensiven Suchmaßnahmen mit über 650 Beamten, Einbindung der Hubschrauberstaffel, von Polizeitauchern, Diensthundeführern und schwerem technischen Gerät, konnten bislang die Leichen der beiden Opfer noch nicht gefunden werden.

Der Beschuldigte schweigt weiterhin zu den Vorwürfen, Mutter und Tochter getötet zu haben.

Aus der Bevölkerung gingen bisher 100 Hinweise ein. Sie wird weiterhin gebeten, sich mit Hinweisen in dem Fall an die Polizei zu wenden. Sollten Zeugen in dem genannten Suchgebiet verdächtige Wahrnehmungen machen, sollen sie umgehend eine Polizeidienststelle kontaktieren.

Zeugenaufruf der Polizei:

Wir bitten Personen, die ab Freitag, 12.07. Beobachtungen, insbesondere im Bereich der Ottobrunner Straße 31 und im sogenannten Truderinger Forst nördlich der Putzbrunner Straße, gemacht haben, sich umgehend mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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(Update 26. Juli 2019, 16.45 Uhr) Die Suche im Truderinger Wald am 26. Juli 2019 war ergebnislos. Weder konnten die beiden Leichen von Mutter und Tochter, noch irgendwelche Gegenstände gefunden werden, die mit ihnen im Zusammenhang stehen. 

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(Update 26. Juli 2019, 8.50 Uhr) Mit 150 Beamten, einigen Polizeihunden und einem Polizeihubschrauber ist die Polizei seit dem Morgen im Truderinger Wald im Münchner Osten auf der Suche nach zwei weiblichen Leichen. Seit 6.45 Uhr durchsucht ein Großaufgebot ein zwei Quadratkilometer großes Areal. 

(Update 22. Juli 2019) In einer Pressekonferenz teilt die Polizei weitere Einzelheiten zum Vermisstenfall der Mutter und Tochter mit. Als Tatverdächtiger wurde am Sonntag, 21. Juli 2019, gegen 18:45 Uhr, der 44-jährige Ehemann, Roman H., der 41-Jährigen festgenommen. Der Haftbefehl gegen ihn lautet auf den Tatvorwurf „Totschlag in Tatmehrheit mit Mord“. Der Tatverdächtige wird diesbezüglich im Laufe des Montags dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Aus dem Tatvorwurf lässt sich ableiten, dass H.  seine Frau wahrscheinlich im Affekt getötet hat. Nachdem die Tochter etwas mitbekam, ermordete er sie  wohl, um den Totschlag zu vertuschen. 

Wie Polizei-Pressesprecher Marcus de Gloria Martins mitteilte, würden zahlreiche Indizien zeigen, das wohl ein Gewaltdelikt vorliegen würde. Einzelheiten will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen vorläufig nicht preis geben. Der verhaftete Deutsch-Russe machte in den Vernehmungen keine Angaben zum Tatvorwurf. 

Martins bekräftigte, dass die Ermittler davon ausgehen, dass die beiden Frauen inzwischen tot sind. Ihre Leichen wurden aber noch nicht gefunden. Neu ist, dass die Polizei davon ausgeht, dass die Mutter und die Tochter bereits am Freitag ermordet worden sein könnten. Im Zeugenaufruf wird darum gebeten, Hinweise zu geben, die auch den Freitag, 12. Juli 2019, betreffen.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde die Öffentlichkeitsfahndung mit Lichtbildern erweitert. Es wurde sowohl ein Foto von dem 44-Jährigen als auch von den beiden Autos der Familie, einem roten Hyundai i30 und einen anthrazitfarbenen VW
Tiguan, veröffentlicht. 

Hier der aktuelle Zeugenaufruf:

Die Münchner Polizei bittet Personen, die hinsichtlich des Tatverdächtigen sowie der beiden Pkw, insbesondere am Freitag, 12.07., Samstag, 13.07. oder Sonntag, 14.07.2019, Beobachtungen im Bereich der Ottobrunner Straße 31 oder auch an jeder anderen Örtlichkeit gemacht haben, sich umgehend mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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(Update 21. Juli 2019) Die Polizei teilt am Sonntagabend mit, dass der Ehemann von Frau Gertsuski wegen des dringenden Tatverdachts verhaftet hat. Es wird im vorgeworfen, seine Frau und seine Stieftochter ermordet zu haben. Von Beiden fehlt nach wie vor jede Spur.

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(Update 19. Juli 2019) Im Fall der verschwundenen Mutter und Tochter aus Ramersdorf geht die Polizei inzwischen von einem Gewaltdelikt aus. Nach dem aktuellen Ermittlungsstand der Polizei gab es seit Samstag keinerlei Hinweise darauf, dass die beiden von jemanden gesehen wurden. Die Ermittlungen wurden diesbezüglich von der Mordkommission des Polizeipräsidiums München übernommen. Dort wurde eine Ermittlungsgruppe mit dem Namen „EG Duo“ eingerichtet.

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(17. Juli 2019)  Am Samstag, 13. Juli 2019, gegen 14 Uhr, soll die 41-jährige Münchnerin Maria Gertsuski zusammen mit ihrer 16-jährigen Tochter Tatiana Gertsuski die gemeinsame Wohnung im Bereich der Ottobrunner Straße in München-Ramersdorf verlassen haben , um im PEP Einkaufscenter in Neuperlach einkaufen zu gehen. Nachdem dies für die als zuverlässig geltenden Vermissten ein äußerst untypisches Verhalten darstellt, wurden Mutter und Tochter bei der Polizei als vermisst gemeldet.  Seitdem kam kein Kontakt mehr mit den Angehörigen zustande. 

Die Ermittlungen zu dem Vermisstenfall werden durch das Kriminalkommissariat 14 geführt. 

Vermisst: Maria und Tatiana Gertsuski
Vermisst: Maria und Tatiana Gertsuski München-Ramersdorf
Foto Polizei München

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 14, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.