München: Mitglieder der rechtsextremen Oldschool Society zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt

Die Führungsriege der rechtsextremen Oldschool Society ist am Mittwoch vom Oberlandesgericht München zu mehrjährigen Haftstrafen von drei bis fünf Jahren verurteilt worden. Das Gericht hat es als erwiesen gesehen, dass die Gruppe konkret Anschläge unter anderem auf Asylantenheime geplant hatte. 

Symbolbild Gericht Justizia
Symbolbild Gericht Justizia

Sie wollten Nagelbomben mit dem Schwarzpulver sogenannter Polenböller herstellen. Die Zutaten dazu waren schon gekauft. Damit wollte die Gruppe der Oldschool Society (OSS) nach Ermittlungen der Bundesanwaltschaft im Mai 2015 in Borna zuschlagen. Die Ziele gemäß einem Chatprotokoll, aus dem der Bayerische Rundfunk zitiert: „Asylantenheim, Antifaquatier oder Ölaugen umschuppen“. Die Verteidigung stellte die Führungscrew der rechtsextremen Vereinigung vor Gericht dagegen als „virtuellen Stammtisch“ dar, die nicht in der Lage gewesen seien, einer Fliege etwas zu Leide zu tun. 

Das Oberlandesgericht München hat die vier OSS-Mitglieder wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung am 15. März 2017 schuldig gesprochen. Der Präsident der Gruppe, Andreas H. aus Augsburg, wurde zu viereinhalb Jahren, sein Stellvertreter Markus W. aus Borna in Sachsen zu fünf Jahren verurteilt. Denise G. aus Freital und Olaf O. aus Bochum müssen jeweils drei Jahre ins Gefängnis.