Mord im Drogenmilieu in München: 25-Jähriger in seinem Porsche erschossen – 23-jähriger Barkeeper verhaftet

Am Mittwoch in den Morgenstunden wurde in der Hugo-Wolf-Straße im Münchner Stadtteil Am Hart ein Mann entdeckt, der blutüberströmt und leblos in seinem Porsche saß. Es handelt sich um einen 25-jährigen Münchner, der in seinem PKW erschossen wurde. Am 27. März 2020 ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden, der Geldschulden aus Drogengeschäften beim Opfer hatte. Die Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden. 

Blaulicht Polizeiauto
Blaulicht Polizeiauto

(Update 27.3.2020) Die Polizei teilt mit, dass im Zusammenhang mit dem Mord im Münchner Stadtteil Am Hart ein Tatverdächtiger festgenommen worden ist. 

Wie berichtet ist am Mittwoch, 18 März 2020, in den Morgenstunden einer Passantin in der Hugo-Wolf-Straße ein Porsche Panamera aufgefallen, der dort entgegen der Fahrtrichtung abgestellt war. Hinter dem Steuer saß regungslos ein 25-jähriger Münchner, der deutlich sichtbar Blut im Gesicht hatte. Der sofort alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Dazu gab es Anzeichen für eine gewaltsame Todesursache. Die weiteren Ermittlungen durch das Mordkommission ergaben schließlich den Verdacht eines Tötungsdeliktes.

Daraufhin wurde in der Mordkommission eine Ermittlungsgruppe „EG Panamera“ mit über 20 Kriminalbeamten eingerichtet. Darüber hinaus unterstützten weitere Spezialdienststellen des Polizeipräsidiums München und des Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) in erheblichem Umfang die Sonderermittlung. Sie führten zu einem 23- jährigen Barkeeper aus München, der zum Umfeld des Opfers zu zählen ist. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hätte dieser am Tattag einen größeren Schuldenbetrag an das Opfer zurückzahlen sollen. Dazu hatten sie sich wohl vor der Versöhnungskirche verabredet.  Die Geldschulden resultieren nach derzeitiger Erkenntnislage aus dem Rauschgifthandel mit Kokain. Im Auto des Opfers Spuren wurden gesichert werden, welche den 23-jährigen Münchner zusätzlich belasteten. 

Auf Antrag der Kapitalabteilung der Staatsanwaltschaft München I erließ daraufhin der zuständige Ermittlungsrichter am Donnerstag, 26. März 2020 gegen den 23-jährigen Tatverdächtigen einen Haftbefehl wegen Mordes sowie weitere Durchsuchungsbeschlüsse. Diese wurden
am Freitagmorgen des 27. März 2020 vollzogen. Der Tatverdächtige konnte  von Spezialeinsatzkräften in der Wohnung seiner Freundin in München-Neuhausen festgenommen werden. Zum Tatvorwurf wollte er sich nicht äußern und machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Die Tatwaffe, eine kleinkalibrige Schusswaffe, konnte bislang nicht aufgefunden werden. Ebenso fehlt seit der Tat der Fahrzeugschlüssel für den Porsche Panamera des Mordopfers. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung einer Vielzahl von sichergestellten Gegenständen sowie die Befragungen weiterer Zeugen und Auskunftspersonen, dauern an und werden durch die in der Mordkommission eingerichtete EG Panamera fortgeführt. Sie würden sich aber nach Aussage von Josef Wimmer, dem Leiter der Münchner Mordermittler, schwierig gestalten, da wie im Drogenmilieu üblich, das „Personengeflecht“ rund um den Tatverdächtigen nicht sehr kooperativ sei. 


(Erstmeldung 18.3.2020) Am Mittwoch 18. März 2020, in den Morgenstunden fiel einer Passantin in der Hugo-Wolf- Straße im Stadtteil Am Hart in München ein Porsche mit Münchner Zulassung auf, der dort entgegen der Fahrtrichtung abgestellt war. Im Fahrzeug saß regungslos eine männliche Person, die deutlich sichtbar Blut im Gesicht hatte.

Der sofort alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Dazu gab es Anzeichen für eine gewaltsame Todesursache. Die ebenfalls alarmierten Einsatzkräfte der Münchner Polizei sperrten die Örtlichkeit ab und die ersten kriminalpolizeilichen Erhebungen bestätigten den Verdacht auf ein Tötungsdelikt. Demnach ist der Insasse des Fahrzeuges, ein 25-jähriger Münchner, durch Fremdeinwirkung in seinem Pkw getötet worden. Die mutmaßliche Tatzeit kann durch die ersten Ermittlungen auf Dienstagabend eingegrenzt werden. Zum Motiv sowie etwaiger tatverdächtiger Personen gibt es noch keine konkreten Anhaltspunkte.

Über 20 Streifen und Beamte verschiedener Abteilungen der Kriminalpolizei waren am Tatort im Einsatz. Laut Medienberichten wurden dabei auch Anwohner befragt, ob sie Schüsse gehört haben. Die Polizei will sich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen, ob der Mann erschossen worden ist, oder auf eine andere Art zu Tode gekommen ist.  Die Mordkommission hat noch am Mittwoch die Ermittlungen wegen Mordes übernommen.

Zeugenaufruf der Polizei: 
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.