München: Kopftritte gegen Bewusstlosen als Notwehr entschuldigt

5. November 2015 , Polizeiberichte, Schlägerei

Bei einer Auseinandersetzung im Oktober in der Isarvorstadt in München hat ein Beteiligter seinen Kontrahenten mit Kopftritten traktiert, obwohl er schon bewusstlos am Boden lag. Nach einer Fotofahndung hat sich der Täter nun der Polizei gestellt. Er gab an, in Notwehr gehandelt zu haben.

Polizei Blaulicht
Polizei Blaulicht

Zu einem Streit ist es am 8. Oktober 2015 zwischen zwei Männern auf dem Gehweg der Müllerstraße vor dem „Sunshine Pub“, indem sie sich beide zuvor aufgehalten hatten. Im Verlauf des Streits schlug ein 29-jähriger Münchner seinen Kontrahenten mit der Faust ins Gesicht. Dieser wehrte sich daraufhin mehrfach mit Fausthieben. Durch das Gerangel gingen beide zu Boden. Der 29-Jährige kam unter seinem Gegner zu Liegen und wurde weiter mit Faustschlägen traktiert. Anschließend nahm der Angreifer seinen Kopf zwischen beide Hände und schlug ihn mehrfach kräftig auf den Boden. Zudem nahm er den am Boden liegenden für einige Zeit in den „Schwitzkasten“. Obwohl der 29-Jährige regungslos auf dem Boden lag und stark blutete, trat der Unbekannte noch zweimal mit Anlauf in dessen Gesicht. Anschließend ließ der Schläger von seinem Opfer ab und flüchtete unerkannt. Durch die Auswertung eines Videos der Tat konnten Lichtbilder des Täters gewonnen werden. Der Täter wurde am 3.11.2015 mit einer öffentlichen Fotofahndung gesucht.

Beim Fachkommissariat gingen daraufhin mehrere Hinweise aus der Bevölkerung ein. Am späten Nachmittag des  Mittwochs, 4.11.2015, teilte eine Rechtsanwaltskanzlei mit, dass sich der gesuchte Mann dort gestellt hätte. Der 28-jährige Beschuldigte entschuldigte sich für sein Verhalten, stellte den Tathergang allerdings als Notwehrhandlung dar, bei der er selbst auch verletzt wurde. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.