München hinkt bei Corona-Impfungen stark hinterher – Jetzt soll Gas gegeben werden

Während in Bayern bereits 5 Prozent der Bevölkerung die erste Impfdosis gegen den Coronavirus bekommen haben, sind es in München gerade einmal 3,8 Prozent. Vollständig geimpft sind in ganz Bayern 2,6 Prozent, in München sind es mit 1,33 Prozent die Hälfte. Jetzt hat Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek angekündigt, dass die Zahl der Impftermine in München verdoppelt wird. Impfstoff von Astra Zeneca und Moderna ist zwar vorrätig, aber wurde in München noch nicht verimpft. Damit wurde erst dieses Wochenende begonnen. 

Schild Impfzentrum Messe München
Schild Impfzentrum Messe München

Es kann nur verimpft werden, was an Impfdosen vorhanden ist. Mitte Januar 2021 beklagte Oberbürgermeister Dieter Reiter die chaotischen Zustände bei der Lieferung von Nachschub. Die Stadt hatte versprochene Dosen nicht erhalten. Das Impfzentrum in der Messe München lag brach. Der rare Stoff wurde von den mobilen Impfteams in den Alten- und Pflegeheimen eingesetzt, der Rest ging an die Münchner Kliniken für das medizinische Personal in den Intensivstationen andere der obersten Priorität. 

Inzwischen läuft das Impfzentrum. Die Kapazität wäre wesentlich höher als tatsächlich abgearbeitet werden kann. Aber eine Aufholjagd, um in München zu einer Impfquote wie in ganz Bayern zu kommen, ist es nicht. Mit Stand vom 25. Februar 2021 wurden im Impfzentrum und in den Alten- und Pflegeheimen 48.200 Erstimpfungen und 15.500 Zweitimpfungen durchgeführt. Außerdem wurden 16.200 Dosen an die Münchner Kliniken zu eigenen Verarbeitung weitergegeben.

Rechnet man dies Kontingent auf die gesamten Erst- und Zweitimpfungen um, dann ergibt sich folgendes Bild:  3,8 Prozent der Bevölkerung haben in München eine Erstimpfung erhalten. Am Samstag hat Gesundheitsminister Klaus Holetschek mitgeteilt, dass in Bayern bisher fünf Prozent eine Erstimpfung bekommen haben. Bei den Zweitimpfungen sieht das Bild noch düsterer aus. In München sind es 1,33 Prozent, während in Bayern mit 2,6 Prozent schon der doppelt so viele vollständig geimpft ist. 

München hat gemäß dem Bevölkerungsanteil Bayerns bisher zu wenig der gelieferten Dosen verbraucht.  Verimpft wurden bislang in München einschließlich der Kliniken knapp 80.000 Impfdosen, in Bayern insgesamt 970.000 (jeweils Stand 25.2.21). Der Anteil der Einwohner Münchens an der gesamten bayerischen Einwohnerzahl beträgt 11,9 Prozent. Der Anteil der verarbeiteten Impfdosen liegt aber nur bei 8,2 Prozent. Wären in München anteilmäßig genau so viele Dosen wie in Bayern verbraucht worden, dann hätten es 116.000 sein müssen, also mit 36.000 ein Drittel mehr. 

Nach Auskunft des Gesundheitsministerium hat München etwa 25.000 Dosen von Astra Zeneca und knapp 6.000 von Moderna erhalten. Also 31.000 Impfdosen, die teilweise seit Mitte Februar im Impfzentrum in München lagern und bisher nicht eingesetzt wurden. Da der Astra Zeneca Impfstoff nicht an über 65-Jährige verabreicht werden soll, musste erst die Software für das Programm der Impfterminvergabe umgestellt werden. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek hat angekündigt, dass dies nun abgeschlossen ist und dass Astra Zeneca und Moderna seit diesem Samstag verimpft wird. Die Kapazität im Impfzentrum wurde verdoppelt und statt der bisher 1.500 können nun 3.000 Impfungen pro Tag durchgeführt werden.