München: Größere Polizeieinsätze gegen Ultras von FC Bayern, 1860 und VfL Bochum

Hooligans und Ultras aus dem Dunstkreis des TSV 1860, FC Bayern München und Bochum haben die Zweitliga-Partie zwischen den Löwen und VfL Bochum am vergangenen Wochenende genutzt, um gehörig Stunk zu machen. Die Polizei musste mit starken Kräften einschreiten, um schlimmere Auseinandersetzungen zwischen diesen sogenannten Fan-Gruppierungen  zu unterbinden.

Polizei Allianz Arena München
Polizei Allianz Arena München

Bereits am 13. Mai 2017, gegen 23 Uhr, gingen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München mehrere Mitteilungen ein, dass sich eine größere Gruppe von Personen im Bereich der Feilitzschstraße in München-Schwabing, teilweise vermummt, bewegen würde. Beim Eintreffen der ersten Polizeistreifen flüchtete die Gruppe. Die Personen konnten im Untergeschoss des U-Bahnhofs Münchner Freiheit gestellt werden. Im Umfeld wurden am Boden mehrere Beißschienen, die als Zahnschutz dienen, sowie rote Aufkleber mit der Aufschrift „Ultras“ aufgefunden. Von allen 71 Personen wurde die Identität festgestellt. Hierbei zeigte sich, dass es sich bei dem Personenkreis um Mitglieder der FC Bayern Ultras handelte. Den Personen wurde ein Platzverweis ausgesprochen.

Am Vormittag des Spieltages, 14.05.2017, wurde gegen Mittag ein von Löwenfans geplanter Fanmarsch vom Odeonsplatz in Richtung Münchner Freiheit durch Polizeikräfte unterbunden. Die Gruppe der Fans, ca. 350 Personen stark, konnte beim Versuch in Richtung Ludwigstraße zu marschieren aufgehalten werden, rannte aber dann geschlossen in Richtung Hofgarten. Im Bereich des Prinz-Carl-Palais konnte die Gruppe gestellt und aufgehalten werden. Hierbei kam es von Seiten der Polizei zum Einsatz von Schlagstöcken und des Pfeffersprays. Hier wurden drei Personen wegen eines Flaschenwurfs, sowie Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte festgenommen. Die TSV-Anhänger wurden im Anschluss in Richtung U-Bahnhaltestelle Odeonsplatz geführt und fuhren geschlossen, ohne weitere Probleme, in Richtung Stadion. Dort marschierten sie unter Begleitung zum Streetwork-Bus am Busparkplatz Mitte.

Die Anreise der Bochum Fans erfolgte mit einem Sonderzug, der gegen 12 Uhr am Hauptbahnhof ankam. Hier trafen sie sich mit Fans des FC Bayern an einem Lokal in der Arnulfstraße in der Maxvorstadt. Auf Grund der großen Anzahl der Personen musste der Verkehr auf der Arnulfstraße gesperrt werden, da ein Großteil der Personengruppe die Straße blockierte. Nach einem kurzen Aufenthalt ging die Gruppe zur U-Bahn am Hauptbahnhof, um zum Stadion zu fahren.

An den Einlasskontrollen kam es zu Schubsereien zwischen Fans und dem Ordnungsdienst, nachdem ein Bochumer Fan ein nicht genehmigtes Megafon ins Stadion bringen wollte. Im Verlauf der daraus entstehenden Diskussionen kam es zu zwei Festnahmen wegen Körperverletzung und Beleidigung. Des Weiteren wurde durch den Veranstalter der Zutritt mit einem zu großen Banner der Gästefans untersagt, was ebenfalls zu heftigen Diskussionen und zum Verlassen des Stadions der Bochumer Ultras zusammen mit den befreundeten Bayern Ultras führte. Die Gruppe von ca. 150 Personen mit der U-Bahn zur Münchner Freiheit und suchte ein Lokal in der Feilitzschstraße auf.

Während des Spiels kam es zum Raub eines Fanschals eines TSV-Anhängers durch zwei unbekannte Täter.

Nach dem Spiel musste beim Verlassen des Stadions mehrfach die Polizei dazwischen gehen, um aggressive Fans beider Mannschaften voneinander fernzuhalten. Dabei wurde ein Fan der Gastmannschaft wegen Mitführen von Quarzsandhandschuhen festgenommen. Mit einem Sonderzug verließen gegen 19 Uhr die Gastfans den Münchner Hauptbahnhof, ohne dass es zu Problemen kam.