München: Granitblock auf Gleis gelegt – ICE prallt mit Tempo 130 dagegen

Unbekannte Täter haben am Montag bei Langwied in München einen Granitblock auf das Gleis gelegt. Ein ICE auf dem Weg nach Augsburg prallte dagegen und der Steinblock wurde in vier Teile zerrissen. Durch die Beschädigungen am Zugunterbau konnte der mit 180 Personen besetzte ICE nicht mehr weiterfahren. Bei der Schnellbremsung wurde niemand verletzt. Die Bundespolizei sucht Zeugen. 

ICE prallt auf Granitblock
ICE prallt auf Granitblock und wird beschädigt, Quelle Foto Bundespolizei

Ein ICE kollidierte am Montagabend, 14. März 2022, gegen 17.30 Uhr, im Bereich von Langwied in München mit einem von unbekannten Tätern auf den Ferngleisen abgelegten Granitblock. Ermittlungen der Bundespolizei haben ergeben, dass der Granitblock eine Größe von 82,5 cm x 67,5 cm x 15 cm hatte. Der Lokführer des ICE 594 auf dem Weg von München nach Augsburg leitete bei Erkennen des Hindernisses eine Schnellbremsung ein. Der Zug war zu diesem Zeitpunkt mit 130 km/h unterwegs. Keiner der rund 180 Fahrgäste wurde verletzt. Bei Kollision wurde eine LZB*-Antenne verbogen, zudem die Lauffläche mehrerer Räder beschädigt. Der Granitblock wurde durch den heftigen Aufprall in vier Teile gerissen. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Zu Schäden an der Strecke kam es nicht.

Fernbahnstrecke in beide Richtungen für drei Stunden gesperrt

Während der Streckenüberprüfung und den Ermittlungen waren beide Richtungsgleise der Fernbahnstrecke von Pasing nach Lochhausen für rund drei Stunden gesperrt. Hinzu kam, dass der ICE nicht mehr einsatzbereit war. Passagiere wurden in Pasing abgesetzt. Dadurch war der Fernverkehr zwischen Augsburg und München erheblich gestört.

Zeugenaufruf der Bundespolizei 

Die Herkunft des Granitblocks ist Gegenstand der Ermittlungen der Bundespolizei, die wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.  Bislang liegen noch keine Täterhinweise vor. Die Bundespolizei bittet Personen, die gegen 17 Uhr im Bereich des Haltepunktes Langwied verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder die wissen, woher der recht große Granitblock stammt, ihre Beobachtung unter der Rufnummer 089/515550-1111 an die Bundespolizeiinspektion München zu melden.

* Erläuterung LZB: Die Linienförmige Zugbeeinflussung (LZB), auch Linienzugbeeinflussung, ist ein System der Eisenbahn, das verschiedene Funktionen im Bereich der Sicherung von Zugfahrten und der Zugbeeinflussung übernimmt. Neben der Übermittlung von Fahraufträgen, Höchstgeschwindigkeit und verbleibendem Bremsweg auf einer Anzeige im Führerstand überwacht das System das Fahrverhalten der Züge und kann durch Eingriffe in die Fahrzeugsteuerung die Fahrt der Züge beeinflussen