Ein sogenannter Orgonit, der unter anderem vor Chemtrails schützen soll, ist am Dienstag auf einer Baustelle in München-Forstenried gefunden worden. Da die Polizei das Kunstharzobjekt zuerst nicht einschätzen konnte und vermutete, dass es sich um Sprengstoff handeln könnte, wurde Bombenalarm ausgelöst.
Auf einer Baustelle in der Forstenrieder Allee fand ein Bauarbeiter am Dienstag, 8. März 2016, gegen 9.15 Uhr, ein etwa 12 Zentimeter hohes und circa 3 bis 4 Zentimeter breites zylinderförmiges Gebilde. Das Objekt war durchsichtig. Darin waren deutlich erkennbar Metallspäne zu sehen. Ferner ragte ein Gegenstand heraus, der auch als Lunte gedacht sein könnte. Die Polizei wurde verständigt. Nach ersten Begutachtungen konnte nicht abgeschätzt werden, inwieweit es sich um einen sprengstoffverdächtigen Gegenstand handeln könnte. Das Objekt wurde mit einer Baggerschaufel abgedeckt, um so eine eventuelle Splitterwirkung auszuschließen. Weitere eintreffende Polizeistreifen sperrten die anliegenden Straßen ab und informierten einen nahegelegenen Kindergarten. Die Kinder mussten den Kindergarten zwar nicht verlassen, sich jedoch im abgewandten Teil des Gebäudes aufhalten.
Zur weiteren Konkretisierung des Gegenstandes wurden Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes angefordert. Diese stellten vor Ort fest, dass die vermeintliche Lunte nur oberflächlich angebracht war und nicht ins Innere des Körpers führte. Das Objekt selbst bestand aus Gießharz, in welches Metallsplitter eingegossen waren. Es konnte gefahrlos abtransportiert werden. Gegen 11 Uhr konnten dann sämtliche Absperrungsmaßnahmen aufgehoben werden.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Objekt um einen sogenannten Orgoniten handelt. Dabei werden Metallspäne in Kunstharz eingegossen. Solche Objekte sind in Esoterikkreisen gefragt, da sie die Atmosphäre rund um die Aura des Besitzers positiv beeinflussen und somit unter anderem Elektrosmog oder Chemtrails unschädlich machen soll. Der Name geht auf auf das von dem Psychiater und Esoteriker Wilhelm Reich postulierte Orgon-Konzept zurück. Er entwickelte 1940 einen sogenannten Orgonakkumulator – eine Art Art Faraday’scher Käfig – in den sich ein Mensch setzt, um die positive Energie aus der Umgebung zu konzentrieren und den Organismus damit positiv aufzuladen.