Zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen bei der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg am Nikolausabend auf dem BMW-Gelände an der Knorrstraße in München-Milbertshofen ist es gekommen, weil einige Bewohner sich geweigert hatten, die Sperrzone zu räumen. Es war bereits die dritte Fliegerbombe in diesem Jahr, die auf dem Baugelände entdeckt worden ist.
Ausgerechnet an Nikolaus wurde auf dem Baugelände von BMW an der Knorrstraße in München-Milbertshofen um 15.30 Uhr wieder eine scharfe Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt – die dritte in diesem Jahr. Die Fachleute hatten entschieden, dass die Bombe noch am gleichen Abend zu entschärfen. Es wurde ein Sperrkreis von 750 Metern festgelegt, in dem 750 Anwohnern evakuiert werden mussen.
Weil sich diesmal mehrere uneinsichtige Bewohner gegen die Evakuierung sträubten und in ihren Wohnungen bleiben wollten, verzögerte sich der Beginn der Entschärfung um etwa Stunde nach hinten. „Leidtragende waren alle, die in dieser Zeit in bereitgestellten Betreuungsstellen oder an den Absperrungen ausharren mussten.“, so Polizeisprecher Gottfried Schlicht vom Polizeipräsidium München. Erschwerend kam hinzu, dass er Frontzünder stark verwittert war und mühsam von Sediment befreit werden musste. So konnte erst um 23.15 Uhr begonnen werden, die Fliegerbombe zu entschärfen. Sie war um 0.45 Uhr beendet.
Für Anwohner, die keine Anlaufstellen hatten, waren Busse der Feuerwehr sowie Busse der MVG zur Verfügung gestellt worden. In der Schule Keilberthstraße war eine Betreuungsstelle eingerichtet. Die beteiligten Einsatzkräfte kamen von der Berufsfeuerwehr München, der Freiwilligen Feuerwehr, der Werksfeuerwehr BMW, der Münchner Rettungsdienste, von Katastrophenschutzeinheiten der Hilfsorganisationen und der Polizei. Der Betrieb der Linie U2 wurde während der Entschärfung lokal eingestellt.
Alle Sperrungen wurden um 0.55 Uhr aufgehoben und die Bewohner konnten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Polizei war mit etwa 80 Beamten im Einsatz.