Der Mitarbeiter einer Covid-Teststation in München-Obersendling hat am zweiten Weihnachtsfeiertag negative Testbescheinigungen ausgestellt, ohne das ein Schnelltest gemacht werden musste. Die Polizei hat dann bei einer Kontrolle im Fitnessstudio nebenan ein Dutzend Personen angetroffen, die dort beim Eintritt das falsche Testzeugnis vorgelegt haben.
Am Sonntag, 26. Dezember 2021, meldete sich am frühen Abend ein 50-Jähriger aus München auf der Polizeiinspektion in Forstenried. Er teilte den Beamten mit, dass er gegen 18 Uhr zusammen mit seinen 10- und 7-jährigen Söhnen an einer Corona-Teststation war, da er für beide Corona-Schnelltests benötigte. Zudem sollen sich vor Ort noch weitere Personen aufgehalten haben, welche ebenfalls einen Termin zum Testen hatten.
Ein Mitarbeiter der Teststation, ein 21-jähriger Münchner, kam aus der Teststelle heraus und gab gegenüber den wartenden Personen an, dass er heute keine Tests mehr durchführen werde. Aber jeder Wartende würde noch einen negativen Testnachweis ohne vorherige Testung erhalten würde. Der Vater fuhr im Anschluss mit seinen Söhnen nach Hause und erhielt kurze Zeit später per Email zwei negative Testergebnisse, ausgestellt auf die Namen seiner Söhne.
Nach weiteren Ermittlungen der Polizeibeamten wurden in der Nähe der Teststelle in einem nahegelegenen Fitnessstudio Kontrollen durchgeführt. Hierbei konnten über zehn Personen festgestellt werden, welche ein negatives Testzertifikat von der genannten Teststelle vorzeigten. Bei der Kontrolle äußerten mehrere Personen, dass sie ebenfalls nicht getestet wurden und dennoch ein negatives Testergebnis erhalten hätten.
Die Personalien dieser Personen wurden erhoben. Details zu den jeweiligen Abläufen bei diesen einzelnen Testterminen sowie mögliche Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz werden geprüft. Der 21-Jährige wurde wegen des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse angezeigt. Das Kommissariat 67 (Fälschungsdelikte) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.