Zwei Stunden, bevor das Oktoberfest in München am Samstag startete, ist es in der Bayerstraße in München zu einem größeren Feuerwehr-Einsatz gekommen. Eine Grillanlage eines Restaurant hatte Feuer gefangen. Acht Bewohner des Anwesens haben dabei Rauchgasvergiftungen erlitten.
Kurz vor dem Beginn des 185. Münchner Oktoberfestes ist es am 22. September 2018 gegen 10 Uhr im Umfeld der Theresienwiese zu einem größeren Feuerwehreinsatz gekommen. An einem Gebäude an der Kreuzung Hermann-Lingg-Straße und Bayerstraße wurde der Feuerwehr zunächst ein brennender Kamin gemeldet. Die ersten Kräfte der Feuerwache Westend lokalisierten die Einsatzstelle in einem Hinterhof. Dort befand sich an einer Außenwand ein rauchender Edelstahlkamin, dessen weiterer Verlauf in einen Müllraum führte. Hier befand sich das Aggregat der Lüftungsanlage des Gebäudes, dass Feuer gefangen hatte. Im Müllraum brannte es ebenfalls. Während der Löscharbeiten meldete sich ein Hausbewohner, der über eine zunehmende Rauchentwicklung in dem anschließenden Wohn- und Geschäftshaus berichtete.
Nach einer umfassenden Erkundung durch den Einsatzleiter wurden weitere Feuerwehrkräfte nachgefordert. Die Rohre der Lüftungsanlage zogen sich vom Müllraum aus über mehrere Biegungen nahezu durch das gesamte Gebäude auf die gegenüberliegende Seite des weitläufigen Anwesens. Hier befand sich ein Restaurant mit offener Grillstelle. Nach einer ersten Einschätzung des Feuerwehreinsatzleiters breitete sich von hier aus der Brand über die Lüftungsanlage in den Müllraum aus und griff dann im weiteren Verlauf auch auf das Aggregat im Müllraum und den Kamin über. Die Feuerwehr räumte das Gebäude daraufhin.
Die weiteren Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Um an alle Brand- und Glutnester zu kommen, mussten in langwieriger Arbeit große Bereiche der Lüftungsanlage mit Gewalt geöffnet werden. Dies führte anhaltend zu einer starken Rauchentwicklung, die auch viele der ankommenden Besucher des Oktoberfestes mitbekommen haben.
Acht Bewohner aus dem Haus erlitten Rauchgasvergiftungen. Sechs von ihnen mussten durch den Rettungsdienst in verschiedene Krankenhäuser gebracht werden. Weitere 15 Bewohner konnten sich während des Einsatzes in einem Großraumrettungswagen der Berufsfeuerwehr aufhalten. Rund um die Einsatzstelle kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Auf Höhe der Einsatzstelle musste die Bayerstraße für etwa drei Stunden komplett gesperrt werden. Lediglich der Straßenbahn konnte es nach etwa zwei Stunden ermöglicht werden, die Bayerstraße wieder zu befahren.
Über die Leitstelle konnte der zuständige Bezirkskaminkehrermeister erreicht werden. Er wurde durch die Feuerwehr an die Einsatzstelle gebracht und leistete dort fachliche Beratung. An der Einsatzstelle waren von der Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr Abteilung Mitte bis zu 19 Fahrzeug mit etwa 90 Einsatzkräften vor Ort. Bei den Löscharbeiten und dem arbeits- und zeitaufwendigen Öffnen der Lüftungsanlage wurden 22 Atemschutzgeräte eingesetzt. Von Seiten des Rettungsdienstes waren ein Notarzt sowie mehrere Rettungswagen vor Ort. Der Schaden wird von der Feuerwehr deutlich im sechsstelligen Bereich geschätzt. Die Brandfahndung der Münchner Polizei hat die Ursachenermittlung aufgenommen.