Ein Betrunkener hat am Samstagabend in einer S1, Richtung München-Moosach, randaliert. Dabei bedrohte er eine Großmutter und eine Mutter, die mit einem einjährigen Kind unterwegs war. Der 30-Jährige schrie mehrmals, dass der das Kind umbringen werde. Couragierte Fahrgäste konnten den Mann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.
Kurz nachdem ein alkoholisierter 30-Jähriger am 20. Januar 2018 gegen 21:45 Uhr am S-Bahnhaltepunkt Hirschgarten in die S1 in Richtung Flughafen München eingestiegen war, begann er – ohne ersichtlichen Grund – gegen Türen und Sitze zu treten und zu schlagen. Ein 20-Jähriger Moosacher versuchte beruhigend auf den Mann aus Gauting einzuwirken. Dieser begab sich wenig später zu einer Vierer-Sitzgruppe. Dort saß ein 37-Jährige mit ihrer einjährigen Tochter und ihrer 55-jährigen Mutter, alle aus Oberschleißheim. Der Mann beleidigte die beiden und spuckte in deren Richtung. Anschließend versuchte der Mann der 37-Jährigen an den Kopf zu packen, was diese jedoch durch eine Ausweichbewegung verhindern konnte. Der Mann soll währenddessen mehrfach laut geschrien haben: „Ich bringe das verdammte Kind um.“
Die beiden Frauen aus Oberschleißheim standen daraufhin auf und gingen mit dem Kind weg. Als ihnen der 30-Jährige folgen wollte, wurde er von dem 20-Jährigen Moosacher und weiteren Reisenden daran gehindert. Der 20-Jährige verständigte über den Notruf den Triebfahrzeugführer, der die S-Bahn am Bahnhof Moosach zum Halt brachte und die Bundespolizei informierte. Der Gautinger wurde im Anschluss durch zwei unbekannte Zeugen zu Boden gebracht, nachdem er erneut versucht hatte den Frauen nachzustellen. Gemeinsam gelang es den Reisenden, den mit 1,7 Promille Alkoholisierten bis zum Eintreffen von Mitarbeitern der Deutsche Bahn Sicherheit festzuhalten.
Der Mann war weder zeitlich noch örtlich orientiert. Er dachte bei seiner Festnahme, er sei an der Hackerbrücke. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und erfolgter Ausnüchterung wurde er nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft auf freien Fuß gesetzt. Gegen den Gautinger wird nun wegen Bedrohung, Beleidigung und versuchter Körperverletzung ermittelt.
„Dank des couragierten Einschreitens des 20-jährigen Moosachers sowie weiteren Reisenden eskalierte die Situation nicht. Sowohl das Herausgehen der beiden Frauen aus der Situation, wie das schnelle Verständigen des Triebfahrzeugführers über den Notruf in der S-Bahn als auch das gemeinsame Handeln – ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen – sind Tipps, die von der Münchner Bundes- wie auch Landespolizei immer wieder in Zivilcouragekursen für solche und ähnliche Situationen empfohlen werden.“, erklärt dazu Bundespolizei-Sprecher Wolfgang Hauner.