Ein betrunkener 22-Jähriger ist am Sonntagmorgen am S-Bahnhof Isartor in München ins S-Bahngleis gestürzt und verletzte sich schwer. Er lag neben dem Gleis in der Rettungsnische unter dem Bahnsteig. Drei Lokführer bemerkten den Verletzten nicht und fuhren in den S-Bahnhof ein, erst der vierte Lokführer bemerkte ihn und bremste rechtzeitig.
Ein Triebfahrzeugführer einer S-Bahn meldete am 10. April 2016 um 6:28 Uhr eine im Gleisbereich liegende Person. Ermittlungen ergaben, dass ein 22-jähriger Rosenheimer um 6:19 Uhr torkelnd ins Gleis gestürzt war. Eine Kameraauswertung zeigt, wie der Mann zuvor auf einer Bank saß, diese dann verlassen hatte, sich torkelnd am Bahnsteig aufhielt und dann, schwankenden den leeren Bahnsteig entlanggehend, in Richtung der Gleise stürzte.
Der Rosenheimer muss nach erstem Anschein so vom Bahnsteig gestürzt sein, dass er Nahe der Rettungsnische zum Liegen kam. Er befand sich nicht in den Gleissträngen, so dass er von drei in den Haltepunkt einfahrenden S-Bahn-Lokführern nicht wahrgenommen worden war. Erst dem Triebfahrzeugführer einer vierten S-Bahn fiel etwas im Gleis auf. Bei der Nachschau wurde der Gestürzte dann unter der Rettungsnische erkannt. Er wurde anschließend geborgen und nach Auskunft der behandelnden Ärzte mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Im Bereich der Stammstrecke kam es aufgrund der Streckensperrung zu erheblichen betrieblichen Verzögerungen im S-Bahnverkehr.