Seit zehn Jahren treibt ein Seriendieb auf Friedhöfen sein Unwesen. Jetzt konnte er endlich durch eine Observierungsaktion der Taschendiebfahnder im Ostfriedhof in München gefasst werden. Der 48-jährige Münchner hatte in zahlreichen Fällen Handtaschen auf geklaut, während die betagten Opfer mit der Grabpflege beschäftigt waren. Vor allem hatte er es auf EC-Karten abgesehen, deren Geheimnummern aut Zetteln in den Handtaschen zum Abheben von Geldbeträgen eingeladen hatten. Der Täter hat gestanden, seinen gesamten Lebensunterhalt mit der Masche finanziert zu haben. Es ist ein Gesamtschaden im hohen fünfstelligen Bereich entstanden.
Seit Mitte dieses Jahres kam es auf diversen Friedhöfen im Münchner Osten zu einer Häufung von Handtaschendiebstählen zum Nachteil älterer Frauen, die mit der Grabpflege beschäftigt waren. Bestandteil des Diebesguts waren unter anderem ECKarten, mit denen mehrere unberechtigte Abhebungen getätigt wurden. Diese Abhebungen konnten in verschiedenen Fällen durch Videoüberwachung der entsprechenden Bankfilialen festgehalten werden. Aufgrund des regelmäßig wiederkehrenden Tatgeschehens wurde seit mehreren Wochen der Ostfriedhof von Beamten der Taschendiebfahndung überwacht.
Am 23. August 2018, gegen 15.15 Uhr, konnte ein dahin bis dahin unbekannter Tatverdächtiger festgenommen werden. Bei dem Täter handelt es sich um einen 48-jährigen Münchner. Der Mann räumte jegliche Taten ein und gestand, dass er seinen kompletten Lebensunterhalt durch Diebstähle auf Friedhöfen zum Nachteil älterer Damen finanziert. Im Rahmen der Ermittlungen konnten ihm Taten bis in das Jahr 2008 zugeordnet werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf einen hohen fünfstelligen Betrag. Am 24. August 2018 erging durch den Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen den Mann.