Nachdem ein Apotheker in München-Riem die Fälschung eines gelben Impfpasses aufgedeckt hatte, machte sich die Polizei auf die Suche nach der Fälscherwerkstatt. Die Spur führte zu einem Drogendealer im Landkreis München. Auch dessen Freundin mischte mit. In Ihrer Wohnung wurde ein Arsenal von Blankoimpfausweisen gefunden.
Am Samstag, 23. Oktober 2021, gegen 14:20 Uhr, ging ein 31-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis München zu einer Apotheke in München-Riem und wollte sich mit Hilfe eines gefälschten Impfausweises ein digitales Impfzertifikat ausstellen lassen. Die Fälschung konnte jedoch
durch einen Mitarbeiter der Apotheke anhand des gesamten Erscheinungsbildes als Fälschung erkannt werden. Die ersten Ermittlungen ergaben, dass der 31-Jährige den gefälschten Impfpass am gleichen Tag von einem 28-Jährigen ebenfalls mit Wohnsitz im Landkreis München gekauft hatte.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I erfolgte eine Wohnungsdurchsuchung bei dem 28-Jährigen. Hier konnte eine geringe Menge Marihuana und Kokain, eine Softairpistole ohne Kennzeichnung, ein Butterflymesser, Bargeld in fünfstelliger Höhe sowie mehrere Mobiltelefone und Speichermedien aufgefunden werden. Die Ermittler stellten die Gegenstände sicher.
Während der Durchsuchung kam eine 23-Jährige mit Wohnsitz in München hinzu. Hierbei ergab sich der dringende Verdacht, dass auch sie an der Fälschung der Impfausweise beteiligt war. Daraufhin wurde auch die Wohnung der 23-Jährigen durchsucht. Hierbei konnten Blankoimpfausweise, Stempelkissen und ein Laptop aufgefunden und sichergestellt werden.
Es wurden unter anderem Anzeigen wegen Urkundenfälschung, Verstößen nach dem Betäubungsmittelgesetz und Verstoß nach dem Waffengesetz eingeleitet. Das Kommissariat 67 hat die Ermittlungen übernommen.