Mehrere hunderttausend Euro in Bar hat eine 80-Jährige im Mai 2021 einer falschen Polizistin übergeben. Jetzt konnte ein Kurier festgenommen werden, der das Bargeld aus dieser Tat und anderen Betrugsdelikten in die Türkei verschoben hat.
Am Dienstag, 25. Mai 2021, wurde eine über 80-Jährige mit Wohnsitz in München von einer ihr unbekannten männlichen Person angerufen, welcher sich als Kriminalpolizeibeamter ausgab. Dieser erzählte ihr, dass es in der Nachbarschaft einen Raubüberfall gegeben hätte und die über 80-Jährige ein potentielles nächstes Opfer sei.
Durch geschickte Gesprächsführung über drei Stunden hinweg willigte die Geschädigte schließlich ein, das von ihr in der Wohnung verwahrte Bargeld in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro in eine Tasche zu packen und einer vorgeblich zivilen Polizeibeamtin zu übergeben. Erst zwei Tage später kontaktierte sie die richtige Polizei, um sich über den Verbleib ihres Geldes zu informieren.
Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen konnte ein 52-jähriger Türke ohne festen Wohnsitz in Deutschland als Tatbeteiligter identifiziert werden. Dieser steht im dringenden Verdacht als Logistiker beziehungsweise Kurier das erlangte Bargeld mehrerer Taten von den Abholern in die Türkei gebracht zu haben.
Es wurde Haftbefehl erlassen, welcher am 19. Oktober 2022 in München vollzogen wurde. Die weiterführenden Ermittlungen werden weiterhin durch die AG Phänomene der Münchner Kriminalpolizei geführt.