Ein 70-jähriger Mann hat am Montag auf eigene Faust versucht, im Auer Mühlbach in München-Untergiesing vermeintlich in Not geratene Entenküken zu retten. Dabei ist er von der Strömung des Baches abgetrieben worden und in Lebensgefahr geraten.
Mit der Absicht Entenküken zu retten, hat sich am 28. Mai 2018 ein Mann am Auer Mühlbach in München-Untergiesing selbst in Lebensgefahr gebracht. Um 12.59 Uhr meldete sich ein etwa 70-jähriger Mann bei der Feuerwehr, da er junge Enten beobachtete, die in den unterirdischen Teil des Auer Mühlbaches zu treiben drohten und bat um Hilfe. Die Leitstelle München alarmierte daher ein Kleinalarmfahrzeug zu der Einsatzadresse zwischen Waldeck- und Lohstraße.
Dem 70-Jährigen dauerte das Eintreffen des Feuerwehrfahrzeuges wohl zu lange und er beschloss, den Tieren selbst zu helfen. Dabei kam er in der Strömung des Baches in eine Notlage, aus der er sich selbst nicht mehr retten konnte, woraufhin ihm drei Passanten zu Hilfe eilten. Als die Besatzung des Fahrzeugs zur Einsatzstelle kam, hörte sie bereits hektische Stimmen im Wasser. Sie fand die vier Personen vor, die sich im Bach an einer Sicherungskette festhielten. Es wurden daraufhin weitere Einheiten zur Wasserrettung nachalarmiert.
Der Einsatzleiter der Feuerwehr stieg sofort zur Unterstützung der Personen in den Mühlbach hinab. Er wurde von einem Kollegen der Polizei begleitet, um die Männer im Wasser zu sichern. Die drei helfenden Passanten konnten sich dann selbst aus dem Gefahrenbereich retten. Die kurz darauf eingetroffenen Einsatzkräfte des Wasserrettungszuges der Feuerwehr München unterstützten nun die Sicherung des entkräfteten 70-Jährigen und bereiteten die Rettung mit einem Spineboard und der Schleifkorbtrage vor. Die Besatzung des Notarteinsatzfahrzeuges Thalkirchen und eines Rettungswagens der Johanniter untersuchten den Patienten und transportierten ihn in eine Münchner Klinik. Zum Gesundheitszustand des 70-Jährigen kann die Feuerwehr München keine Aussage treffen.
Die Münchner Berufsfeuerwehr weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Wasservögel, insbesondere Enten und deren Küken, in den allermeisten Fällen keine menschliche Hilfe benötigen, um in Fließgewässern zu überleben. Auch mittlere Stürze überstehen sie üblicherweise unbeschadet. Dennoch fährt die Feuerwehr zu solchen Einsatzorten, wenn Anrufer die Situation für die Tiere als Gefahr einstufen. Die Feuerwehrkräfte sind geschult und können in der Umgebung Maßnahmen und Entscheidungen treffen, die den Tieren helfen.
Ungeübten und ungeschulten Personen ist es dringend abzuraten, selbst zu versuchen die Tiere zu retten, da sie sich dabei sehr schnell in eine lebensgefährliche Gefahrensituation bringen können.