800 Beschäftigte beteiligten sich am Warnstreik in München: Betrieb der U-Bahn läuft wieder

29. September 2020 , Streik, Warnstreik

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wurde am Dienstag, 29. September 2020, bestreikt. Der Betrieb der U-Bahnen war bis 18 Uhr eingestellt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich etwa 800 Beschäftigte an dem Ausstand. Die Münchner S-Bahn war vom Warnstreik nicht betroffen. 

U-Bahn München Betrieb am Dienstag eingestellt
U-Bahn München Betrieb am Dienstag eingestellt

(Update 29.9.2020) Am Dienstag haben in ganz Deutschland Fahrerinnen und Fahrer der kommunalen Verkehrsbetriebe ihre Fahrzeuge auf dem Hof stehen lassen. Ziel des bundesweiten Streiktages ist nach Gewerkschaftsangaben ein einheitlicher Rahmentarifvertrag, in dem Entlastungen der Beschäftigten festgeschrieben werden sollen. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat es einstimmig, also auch mit den Stimmen der bayerischen Vertreter, abgelehnt, darüber Verhandlungen aufzunehmen.

 In München sind rund 800 Beschäftigte der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke München (SWM-VB) sowie der Tochtergesellschaft Münchner Verkehrsbetreibe (MVG) dem Streikaufruf gefolgt. Darunter nicht nur die Fahrerinnen und Fahrer der U-Bahnen, Trambahnen und Busse, sondern auch das Werkstattpersonal.

Seit 18 Uhr ist der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi beendet: Nach und nach gehen die U-Bahnzüge, Trambahnen und Busse nun wieder in Betrieb. Die MVG erwartet, dass es ca. zwei bis drei Stunden dauern wird bis alle Fahrzeuge vollzählig im Einsatz und im gewohnten Takt unterwegs sind. Lediglich die Tram-Verstärkerlinien 15, 28 und 29 rücken heute nicht mehr aus. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) schließt nicht aus, dass es auf einzelnen Linien im Verlauf desAbends noch zu einzelnen Ausfällen und zu Verspätungen kommen wird. Die NahVG (Nahverkehrsgewerkschaft) hatte ihre Mitglieder dazu aufgerufen, bis 24 Uhr zu streiken.

Der Warnstreik, zu dem Verdi aufgerufen hatte, dauerte von 3.30 Uhr bis 18 Uhr und betraf alle Betriebszweige der MVG. Die U-Bahn musste eingestellt werden. Bei der Trambahn konnten die Linien 16, 17, 19 und 27 im 20-Minuten-Takt fahren; es waren rund 20 von 100 Zügen im Einsatz. Beim Bus gab es ebenfalls starke Einschränkungen: Wie angekündigt konnte jedoch auf nahezu allen Linien mit insgesamt gut 250 Fahrzeugen ein 20-Minuten- Takt realisiert werden. Normalerweise sind mehr als 550 Busse in der Hauptverkehrszeit unterwegs.

Nach Angaben der Gewerkschaften ist im Lauf der Woche nicht mit weiteren Streikaufrufen zu rechnen. 


(Erstmeldung 28.9.2020) Am Dienstag, 29.9.2020, wird in München die MVG bestreikt. Betroffen ist dadurch der öffentliche Nahverkehr mit U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen. Ab Betriebsbeginn um 3.30 Uhr fahren morgen in München keine U-Bahnen. Die MVG erklärt hierzu: „Die U-Bahn fährt bis voraussichtlich 18 Uhr nicht, weil völlig unklar ist, wie viele Beschäftige überhaupt zum Dienst erscheinen. Daher kann kein geregelter Betriebsablauf organisiert und die Sicherheit an den Bahnsteigen nicht gewährleistet werden.“

Bei der Trambahn wird es einen Betrieb nach Verfügbarkeit geben. Die MVG dazu: „Wie viele Züge bei der Tram in den Fahrgastbetrieb gehen können, hängt insbesondere von der Personalverfügbarkeit ab. Nachdem die Beschäftigten im Unterschied zu vergangenen Tarifkonflikten in beiden für die MVG relevanten Tarifverträgen zum Streik aufgerufen sind, können voraussichtlich nur einzelne Fahrzeuge ausrücken. Je nach Anzahl der einsatzbereiten Züge, wird die MVG zu Betriebsbeginn entscheiden, auf welcher Linie diese zum Einsatz kommen können.“

Die MVG geht aktuell davon aus, dass die privaten Kooperationspartner im Betriebszweig Bus im Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe nicht zum Streik aufgerufen werden. In diesem Fall könnte etwa die Hälfte der Busleistung gefahren werden. Ziel wäre ein eingeschränkter Betrieb der Linienbusse im 20-Minuten-Takt.

Nach Beendigung der Streikmaßnahmen gegen 18 Uhr wird es noch einige Stunden dauern, bis U-Bahn, Tram und Bus wieder fahrplanmäßig fahren. Die Fahrer müssen zunächst zu ihren Fahrzeugen kommen, die Züge in das Netz einfädeln und von der Leitstelle in den Fahrplan eingetaktet werden. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Züge gleichzeitig ausrücken können, um die Fahrstromversorgung nicht zu überlasten. Erst in den Abendstunden ist wieder mit einem regelmäßigen Betrieb zu rechnen.

Die MVG informiert morgen über ihre Internetseite www.mvg.de über die aktuelle Betriebslage. Auf dem Smartphone ist die aktuelle Betriebslage in der App MVG Fahrinfo abrufbar. 

Die S-Bahn ist nicht betroffen, weil die Mitarbeiter einen anderen, noch laufenden Tarifvertrag haben. Auch der Regionalbusverkehr dürfte planmäßig rollen.