Ein 13-jähriger Schüler ist am Freitag mit dem Mercedes seiner Mutter in München vor der Polizei geflüchtet. Dabei überfuhr er mehrere Kreuzungen bei Rotlicht, raste mit 180 km/h über die Stuttgarter Autobahn und im Gegenverkehr über die B471. Erst in einer Sackgasse in Dachau war dann Endstation. Die Wahnsinnsfahrt haben drei weitere Schüler im Auto mit den Smartphones gefilmt. Die Polizei hat die Handys beschlagnahmt.
In den frühen Morgenstunden des vergangenen Freitag, 4. August 2017, kurz vor 3 Uhr, ist ein 13-jähriger Schüler mit dem Mercedes seiner Mutter auf der Verdistraße in München-Obermenzing gefahren. Mit im Auto waren drei weitere Schüler im Alter von 15 und 16 Jahren. Als er auf Höhe der Hausnummer 84 Blaulicht sah, bremste er abrupt ab, wendete das Fahrzeug auf der Verdistraße und fuhr dann weiter in Richtung Autobahn davon. Wegen des Fahrmanövers wurden die Beamten auf den Pkw aufmerksam und versuchten, den Fahrer anzuhalten und zu kontrollieren.
Der 13-Jährige missachtete sämtliche Anhaltesignale der Polizei und flüchtete mit überhöhter Geschwindigkeit, wobei er sämtliche rote Ampeln missachtete. Auf der Autobahn fuhr er teilweise mit Tempo 180 bis zur Ausfahrt Dachau/Fürstenfeldbruck. Dort verließ er die Autobahn und schnitt dabei einen Lkw, der einen Unfall nur durch eine Vollbremsung verhindern konnte. Der Schüler bog bei
Rotlicht nach links auf die B471 Richtung Dachau ab, wobei er teilweise im Gegenverkehr fuhr. Auf der B471 wurde mehrfach versucht, das Fahrzeug auszubremsen und zum Anhalten zu bringen, was jedoch nicht gelang, da der Schüler riskanteste Fahrmanöver durchführte, um der Polizei zu entkommen.
An der Abfahrt zur Gröbenrieder Straße raste der 13-Jährige wiederum in den Gegenverkehr und zwang hier einen entgegenkommenden
Lkw zur Vollbremsung. Anschließend benutzte er die dortige Ausfahrt entgegen der Fahrtrichtung. In Dachau selbst fuhr er mit weit überhöhter Geschwindigkeit durch ein Wohngebiet, bis er schließlich falsch abbog und in eine Sackgasse fuhr. Dort war die Fahrt dann zu Ende.
Der 13-Jährige und seine Mitfahrer wurden durch verschiedene Streifen auf die Inspektion in Pasing gebracht. Die Handys der Insassen wurden zur Beweissicherung beschlagnahmt, da die Schüler von ihrer rasanten Fahrt Videos gefertigt hatten. Nach Durchführung aller polizeilichen Maßnahmen wurden die vier jeweils an ihre Eltern übergeben.