Ein 33-jähriger Täter, Patrick H., hat am Samstagmorgen in München wahllos Passanten angegriffen und dabei acht Personen leicht verletzt. In der Ottobrunner Straße konnte er festgenommen werden. Die Polizei bescheinigt psychische Probleme bei dem bereits polizeibekannten Mann, die ihn zu den Taten verleitet haben.
Bei Angriffen mit einem Messer eines 33-jährigen Täters sind am Samstagmorgen im Münchner Osten acht Personen leicht verletzt worden. Die Polizei hatte die Bevölkerung aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Gegen 11.45 Uhr konnte er in der Ottobrunner Straße in München-Ramersdorf von Zivilkräften der Polizei festgenommen werden. Die Opfer hatte sich der Täter wahllos ausgesucht.
Liveticker zur Messerattacke in München:
— 22.10.2017 —
+++ Der Täter stammt aus Nordrhein-Westfalen und ist erst seit drei Wochen ohne festen Wohnsitz in München. Als Tatmotiv hat er gegenüber der Polizei angegeben, dass er sich von einer Familie verfolgt gefühlt habe. Die Geräusche des Polizeihubschraubers habe ihn dann von weiteren Angriffen abgehalten. Der Leiter der Mordkommission, Josef Wimmer, geht davon aus, dass Patrick B. in einer geschlossenen psychischen Abteilung untergebracht werde.
— 21.10.2017 —
+++ 22.10 Uhr ++ Das Online-Team der Münchner Polizei reagierte auf die zahlreichen Wutbürger in den sozialen Medien, die unterstellen, der Messerangreifer müsse ein Ausländer sein. Auf Twitter schreiben sie „Nachdem viele Hetzer ihre Frage wieder löschen, weil die Antwort nicht in ihre Schublade passt: Geburtsland des TV -> Deutschland“. Was übrigens wieder zur Reaktionen der besorgten Bürger führte, die dem Ariernachweis der Polizei partout nicht glauben wollten: Es könne auch ein Ausländer mit deutschem Pass sein, vermuten sie. Übrigens – der Tatverdächtige heißt mit Vornamen Patrick.
+++ 14.20 Uhr – Der erste Notruf bei der Polizei ging am 21. Oktober 2017 um 8.34 Uhr ein. Die letzte Wahnehmung wurde um 9.30 Uhr gemeldet. In dieser Zeit hat er sechs Männer, einen 12-jährigen Jungen und eine Frau im Alter angegriffen, teilt Polizeipräsident Hubert Andrä bei einer Pressekonferenz am Samstagmittag mit. Die Tatorte waren der Paulanerplatz, Quellenstraße, Auer Mühlbach und Lilienstraße in der Au, die Gallmayerstraße und Schleibingerstraße nahe dem Rosenheimer Platz in Haidhausen, die Trausnitzstraße hinter dem Ostbahnhof und die Ständlerstraße in Ramersdorf.
Der Täter ist Deutscher und 33 Jahre alt. Er ist bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Drogendelikten und Diebstahl. Er wurde um 11.44 Uhr in der Ottobrunner Straße in Ramersdorf von Polizisten in Zivil festgenommen.
Sieben Personen hat er mit dem Messer attackiert, eine Person mit einem Faustschlag verletzt. „Die Opfer sind Gott sei Dank nach dem derzeitigen Stand leicht verletzt. Sie wurden ambulant versorgt und konnten am Mittag bereits von der Kripo befragt werden“, so Andrä weiter. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um Zufallsopfer handelt, die der Täter willkürlich ausgesucht hat.
An der Fahndung nach dem Täter waren 500 Einsatzkräfte beteiligt. Zur Motivation des Täters liegen der Polizei noch keine Erkenntnisse vor. Andrä vermutet als Auslöser für die Taten allerdings psychische Probleme des 33-Jährigen und schließt einen terroristischen Hintergrund aus. Der Tätermacht gegenüber der Polizei keine Angaben.
Hier das Statement von Polizeipräsident Hubertus Andrä auf der Pressekonferenz am 21.10.2017:
+++ 12.25 Uhr – Der Polizeisprecher betont, dass sich die Münchner Bevölkerung heute sehr besonnen reagiert habe. Es hat keine Panikmache im Netz, wie damals beim OEZ-Attentat gegeben. Auch Falschmeldung haben sich in Grenzen gehalten.
+++ 12.20 Uhr – Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins bestätigt, dass um 11.30 Uhr in der Ottobrunner Straße in München-Ramersdorf ein Mann festgenommen worden ist, auf den die Täterbeschreibung passt. Als er die Polizei bemerkte, versuchte er, mit dem Fahrrad zu flüchten. Er leistete bei der Festnahme keinen Widerstand. Martins macht deutlich, dass er noch nicht bestätigen könne, dass es sich um den Täter handelt.
Um 8.15 Uhr ist der erste Notruf eingetroffen, dass ein Mann am Paulaner Platz in der Au eine Person mit einem Messer angegriffen habe. Später kamen Tatorte in der Au und in Haidhausen in der Schleibingerstraße und am Rosenheimer Platz sowie in der Ständlerstraße hinzu. Insgesamt wurden auf dem Weg des Täters sechs Personen wahllos attackiert. Drei Männer und eine Frau erlitten leichte Schnittverletzungen beziehungsweise in einem Fall eine Schlagverletzung. Sie konnten alle nach einer ambulanten Behandlung das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.
+++ 11.55 Uhr – Erste Medienberichte melden, dass das SEK einen Verdächtigen festgenommen hat.
+++ 11.18 Uhr – Die Polizei hat die Täterbeschreibung ergänzt: Korpulente Figur, mittelblonde Haare, unrasiert.
+++ 11.09 Uhr – Der Täter hat nicht nur am Rosenheimer Platz, sondern auch am Paulaner Platz und in der Ständlerstraße mit einem Messer angegriffen. Insgesamt soll es fünf Tatorte geben. Vier Personen sind dabei leicht verletzt worden. Die Polizei bittet, die Tatorte großräumig zu meiden.
+++ 10.57 Uhr – Es gibt wohl schon wieder wüste Spekulationen im Netz. Die Polizei bittet, sich zurückzuhalten.
+++ 10.42 Uhr – Zur Fluchtrichtung hat die Polizei unterschiedliche Aussagen, es wird gebeten den Bereich Rosenheimer Platz, Ostbahnhof und Ostpark zu meiden.
+++ 10.40 Uhr – Die Polizei bittet, zu Fragen nicht nicht Polizeinotruf zu wählen, sondern sich auf Twitter unter @PolizeiMünchen zu informieren.
+++ 10.35 Uhr – Polizeihubschrauber kreisen über dem Münchner Osten auf der Suche nach dem flüchtigen Täter.
+++ 10.33 Uhr – Alle Opfer der Messerattacke sind versorgt. Es gibt keine lebensbedrohlichen Verletzungen.
+++ 10.15 Uhr – Die Polizei hat eine Täterbeschreibung herausgegeben: 40 Jahre, männlich, unterwegs mit einem schwarzen Fahrrad, graue Hose, grüne Trainingsjacke, Rucksack mit ISO-Matte. Sollte man den Täter sehen, bitte sofort die 110 wählen und sich nicht selbst in Gefahr bringen.
+++ 10.00 Uhr – Ein Täter verletzt am Rosenheimer Platz mehrere Personen mit einem Messer. Er ist derzeit noch flüchtig. Die Anwohner werden von der Polizei gebeten, in den Häusern zu bleiben.