1860-Ultras haben beim Lokalderby zwischen TSV 1860 München II und FC Bayern München II am vergangenen Samstag zu Beginn der zweiten Halbzeit versucht, den Block der FC Bayern-Fans zu stürmen. Wegen dem Zünden von Bengalos und Böllern, die auch auf das Spielfeld geworfen wurden, musste der Schiedsrichter außerdem die Partie unterbrechen. Sportlich endete das Münchner Derby der beiden Amateur-Mannschaften 0:0.
Am Sonntag, 28. August 2016, um 15. Uhr, fand am Grünwalder Stadion das Lokalderby des TSV 1860 München II gegen den FC Bayern München II statt. Bereits vor dem Fußballspiel, gegen 11 Uhr, versammelten sich am Rotkreuzplatz ca. 1.000 Bayernfans. Mit einer extra bereit gestellten Sonder-U-Bahn fuhren diese gegen 12.40 Uhr zum Wettersteinplatz. Die Fans des TSV 1860 München II trafen sich vor dem Spiel vor dem Stadion und in den umliegenden Gaststätten. Die Polizei hatte zu diesem Zeitpunkt bei beiden Fangruppierungen noch keine Arbeit. Die frühe Stadionöffnung, um 13.30 Uhr, wurde von den Fans gut angenommen und das Stadion füllte sich stetig bis zu einer Besucherzahl von 8.960 Fans.
Während des Fußballspiels fielen zu Beginn der zweiten Halbzeit die Fans des FC Bayern München II auf. In ihrem Fanblock entzündeten sie drei Rauchkörper. Kurze Zeit später wurden mehrere Bengalos und Böller im Fanblock der 1860-Anhänger gezündet. Als diese auch noch auf das Spielfeld geworfen worden waren, wurde das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen.
Im Anschluss versuchten 1860-Ultras über den Zaun zu klettern, um in Richtung der des Fanblocks der FC Bayern-Anhänger zu stürmen. Dieser Versuch konnte mit einem Schlagstockeinsatz und Pfefferspray von der Polizei abgewehrt werden. Dabei wurde niemand verletzt. Nachdem sich die Situation wieder beruhigt hatte, wurde das Spiel fortgesetzt.
Nach dem Spiel, gegen 17.30 Uhr, kam es am Wettersteinplatz zu einer kurzen Auseinandersetzung zwischen den Sechzig und Bayern-Fans, bei der zwei Personen leicht verletzt wurden. Polizeibeamte schoben mit ihrem Schlagstock beide Fangruppierungen auseinander und verhinderten dadurch ein Aufeinandertreffen.
Gegen 18.10 Uhr kam es noch zu einer Festnahme in der Martin-Luther-Straße wegen Zeigen des Hitlergrußes gegenüber Polizeibeamten. Insgesamt wurden fünf Personen vorläufig festgenommen. Diese teilen sich auf in eine Beleidigung, einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, eine Vermummung, einen Widerstand gegen Polizeibeamte und einen Hitlergruß.
Das Rucksackverbot, das auch für das Grünwalder Stadion gilt, wurde noch nicht von allen Fans beachtet. Die Ordner des Grünwalder Stadions stellten insgesamt 222 Gegenstände sicher, die Ende des Spieles wieder ausgehändigt wurden. Darunter befanden sich 82 Rucksäcke, 109 Taschen, zwölf Beutel, fünf Taschenmesser und ein Kinderwagen.
Insgesamt hat die Polizei ein positives Resümee gezogen. Kritisiert wird jedoch das Zünden von Bengalos, Rauchkörpern und Knallkörpern, deren Einsatz in Menschenmassen nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden immer noch unterschätzt wird.