Im Alter von 34 Jahren ist am 15. Januar 2020 der Schauspieler Ferdinand Schmidt-Modrow gestorben. Der Künstlerverein „Münchner Vorstadt-Hochzeit anno 1905“ trauert um seinen Wegbegleiter, der 2014 als Bräutigam des renommierten Künstlerballes aufgetreten ist. Nach Angaben der Familie ist Schmidt-Modrow an einer nicht erkannten Vorerkrankung verstorben. Der Schauspieler ist einem breiten Publikum durch die BR-Fernsehserien „Dahoam is Dahoam“ und „Sturm der Liebe“ bekannt.
Im Alter von nur 34 Jahren ist am Mittwoch Ferdinand Schmidt-Modrow in Bremerhaven völlig unerwartet verstorben. Laut einem Bericht der Abendzeitung war nach Angaben eines engen Freundes des Schauspielers ein Riss in der Speiseröhre, die zum Tod geführt hat. Er wurde demnach am Mittwoch mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht, wo er kurz darauf gestorben ist.
Der Schauspieler hatte unter anderem in München den Künstlerverein „Münchner Vorstadt-Hochzeit anno 1905“ mit seinem Engagement unterstützt. 2014 mimte er den Bräutigam beim renommierten Künstlerball Vorstadt-Hochzeit. Der Vereins ist bestürzt vom seinem Tod. Im Namen des gesamten Vorstandes entbietet der Vorsitzende, Anton Leiss-Huber, einen letzten Gruß an den Verstorbenen: „Lieber Ferdi, wir werden Dich sehr vermissen. Du warst ein großartiger Schauspieler und gern gesehener Gast bei uns, der uns durch sein Engagement sehr unterstützt hat. Dein Tod ist unbegreiflich. Wir sind zutiefst erschüttert. Was soll man sagen, wenn einem die Worte fehlen? Mach es gut!“
Der Verein veranstaltet den Künstlerball „Vorstadt-Hochzeit anno 1905„, der jährlich im Festsaal des Hofbräuhauses stattfindet. In dem Kostümball, bei dem alle Gäste in zeitgenössischer Kleidung erscheinen, werden diese Teil einer gespielten, historischen Hochzeit aus der Zeit um 1900. Die Rollen der Hauptpersonen der turbulenten Hochzeit übernehmen traditionell Künstler. 2014 war Ferdinand Schmidt-Modrow der Bräutigam der illustren Vorstadt-Gesellschaft. Seine Braut spielte damals die Schauspielerin Gitti Walbrun, mit der er seit 2017 für die TV-Serie „Dahoam ist Dahoam“ vor der Kamera stand. Dort verkörperte Schmidt-Modrow den unkonventionellen und weltoffenen Pfarrer Simon Brandl.
„Dahoam ist Dahoam“-Redakteurin Daniela Boehm reagiert bestürzt und tief traurig zum Tod des beliebten Schauspielers: „Mit seiner freundlichen, herzlichen Art war Ferdinand Schmidt-Modrow bei allen am Set sehr beliebt und stets ein Garant für positive Energie und gute Laune. In seiner Rolle als Pfarrer Simon Brandl hat er ‚Dahoam is Dahoam‘ eine unverwechselbare Note gegeben. Wir werden Ferdinand niemals vergessen und ihn in unseren Herzen behalten. In Gedanken sind wir bei seiner Familie und wünschen allen Hinterbliebenen viel Kraft und Zusammenhalt.“
Der Bayerische Rundfunk hat Ferdinand Schmidt-Modrows Schauspielkarriere von früh auf begleitet. Bereits 2005 wirkte er in der vom BR-koproduzierten Kinokomödie „Grenzverkehr“ mit, ab 2007 in der Trilogie „Beste Zeit“, „Beste Gegend“ und „Beste Chance“ von Marcus H. Rosenmüller. Seine Rolle in „Beste Zeit“ brachte ihm eine Nominierung für den Förderpreis Deutscher Film in der Kategorie Bester Nachwuchsschauspieler ein.
Auch für preisgekrönte BR-Produktionen wie die Serie „Servus Baby“ und den Fernsehfilm „Meister des Todes“ stand Schmidt-Modrow vor der Kamera. Zu seinen weiteren BR-Projekten zählen TV-Filme wie „Der blinde Fleck“ und „Falsche Siebziger“ und die Serie „Akte Lansing“. Er wirkte auch im Komödienstadl und im Singspiel bei der Salvatorprobe am Nockherberg mit.
Ferdinand Schmidt-Modrow wurde 1985 in Aichach geboren und ist im oberbayerischen Waidhofen aufgewachsen. Er besuchte das Gymnasium in Schrobenhausen und absolvierte später seine Ausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule.
Anlässlich des Todes des Schauspielers ändert das Bayerische Fernsehen sein Programm und zeigt folgende Sendungen:
Montag, 20. Januar 2020, 22.45 Uhr
Beste Zeit
Film (D 2007) von Marcus H. Rosenmüller mit Anna Maria Sturm, Rosalie Thomass, Ferdinand Schmidt-Modrow, Johanna Bittenbinder, Andreas Giebel, Stefan Murr u.v.a.
Sonntag, 26. Januar 2020, 20.15 Uhr
Der Komödienstadel: 1001 Nacht in Tegernbrunn
(D 2014) Mit Ferdinand Schmidt-Modrow, Conny Glogger, Susanne Wiesner, Harald Helfrich u.v.a.