Etwa 50.000 Personen säumten am Sonntag den Weg der Krampusse und Perchten in München am Christkindlmarkt. 300 Mitwirkende aus 25 Gruppen haben den alpenländischen Brauch beim Krampuslauf durch die Altstadt aufleben lassen.
300 Krampusse, Perchten, Klausen und Hexen sind am 8. Dezember 2024 durch ein dichtes Spalier von Zuschauern durch die Altstadt in München gezogen. Seit über 20 Jahre gibt es den Krampuslauf in München schon. In diesem Jahr nahmen etwa 300 Mitwirkende aus 25 Gruppen aus Deutschland, Österreich und Südtirol teil. Neu war der Zugweg: Statt über den Marienplatz ging es von der Sendlinger Straße und dem Viktualienmarkt ins Tal zum Alten Rathaus. Der Christkindlmarkt vor dem Rathaus wurde in diesem Jahr ausgespart, denn die Platzverhältnisse mit der jährlich wachsenden Masse der Zuschauer zwischen den Buden sind zu eng.
Tradition Krampuslauf auf dem Christkindlmarkt
Der Krampuslauf in München gehört seit 2004 zum Rahmenprogramm des Christkindlmarktes. Ins Leben gerufen hat ihn die Münchner Gruppe Sparifankerl Pass. Der Mitgründer, Tom Bierbaumer, organisiert auch noch heute den Münchner Lauf. Dabei waren beim 13. Sternlauf unter anderem die Tartscher Bichl Tuifl aus dem oberen Vinschgau in Südtirol, die Bauchtumsgruppe aus Techelsberg am Wörther See in Kärnten, D’Hausruckteifen aus Wangen im Allgäu und die aus Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck.
Angst braucht beim Münchner Krampuslauf niemand zu haben, denn das Wirtschaftsreferat der Stadt München als Veranstalter des Christkindlmarktes achtet streng darauf, dass die Läufe nicht ausufern. Natürlich erschrecken Erwachsene und Kinder erst einmal wenn die zotteligen Gesellen mit ihren schaurigen Masken auf sie zulaufen. Manchmal teilen sie auch behutsame Schläge mit der Rute aus oder klauen den Kindern ihre Mützen, die sie nach wenigen Metern wieder zurückgeben. Angesagt sind aber von allen Altersgruppen Selfies mit den wilden Gestalten, für die sie bereitwillig posieren.
Unterschied zwischen Krampusse und Perchten
Schon im 16. Jahrhundert zogen die Klabaufs mit ihren markanten Holzmasken in Fellen bekleidet durch München. Der alpenländische Brauch geriet aber in der Landeshauptstadt in Vergessenheit, bis ihn Sparifankerl Pass wiederbelebte. Bis zu 2.500 Euro kosten die Kostümierung, wobei den Großteil dieser Kosten die kunstvoll geschützten Masken ausmachen. Diese Astei-Masken stammen von einer Schnitzerei aus Großarl im Vorarlberg. Bierbaumer erklärt den Unterschied der Masken für Krampusse und Perchten. Während ein Krampus zwei Hörner hat, schmücken vier Hörner den Kopf eines Percht.
Fotostrecke vom Krampuslauf Christkindlmarkt 2024