Der Hauptbahnhof München und das Umfeld gilt als Kriminalitätsschwerpunkt in München. Die Delikte gingen zwar nach dem Erteilen eines nächtlichen Alkoholverbotes um über 10 Prozent zurück. Die Kriminalität bewegt sich nach Polizeiangaben immer noch im „nicht tolerierbaren Bereich“. Deshalb wurde trotz erhöhter permanenter Polizeipräsenz am Donnerstag eine ganztägige Kontrollaktion durchgeführt, bei der mehrer Täter ins Netz gegangen sind.
Der Hauptbahnhof München ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt des nationalen und internationalen Bahnverkehrs, den täglich über 350.000 Personen frequentieren. Diesen zahlreichen Pendlern, Anwohnern und Besuchern der Landeshauptstadt München bietet er zudem viele Einkaufsmöglichkeiten. Durch die vielfältigen Angebote besteht eine hohe Attraktivität dieses Bereiches, jedoch kommt es dort auch zu verschiedenen Ordnungsstörungen und Kriminalitätsformen.
Hauptsächlich handelt es sich um Straftaten in den Bereichen der Gewaltkriminalität, Betäubungsmittelkriminalität und illegalen
Prostitution. Im Bereich der Ordnungsstörungen wurde ein Hauptaugenmerk auf die im Viertel stark vertretene Bettler- und Obdachlosenszene gelegt. Auch der Bereich des Gewerberechtes wurde im Rahmen des Einsatzes abgedeckt. Es wurden Gaststätten auf mögliche Verstöße kontrolliert.
Das Polizeipräsidium München wertet fortwährend die aktuelle Kriminalitätsentwicklung im Bereich rund um den Hauptbahnhof
München aus. „Mit dem seit Januar 2017 bestehenden Alkoholverbot bemerken wir bereits einen deutlichen Rückgang der Gesamtkriminalität gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Damit befinden wir uns aber immer noch auf einem für uns nicht tolerierbaren Niveau.“, so Polizeisprecherin Anna Heschl vom Polizeipräsidium München. Trotz der bereits täglich stattfindenden Kontrollen durch die örtlich zuständigen Polizeidienststellen und der regelmäßigen Schwerpunkteinsätze hat das Polizeipräsidium München am 16. November 2017 zusätzlich ganztägig bis in die Nacht intensive Kontrollen im Bereich des Hauptbahnhofs durchgeführt.
Dieser gemeinsame Kontrolltag fand in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, dem Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München, sowie dem Hauptzollamt München – Finanzkontrolle Schwarzarbeit – statt. Über den gesamten Zeitraum waren dazu über 350 Polizeibeamte, davon ca. 80 Beamte der Bundespolizei, eingesetzt. Im Laufe des Tages wurden über 600 Personenkontrollen. Im Rahmen der Überwachung des ab 22 Uhr geltenden Alkoholverbotes wurden insgesamt sieben Verstöße festgestellt und zur Anzeige gebracht. Erfreulich war, dass ein vermisstes zwölfjähriges Mädchen aufgefunden und den Sorgeberechtigten übergeben werden konnte. Bei der Kontrolle einer Sisha Bar wurden Mängel im Betrieb festgestellt. Dies führte zur sofortigen Schließung.
Die Polizei bittet die Münchner Bevölkerung, verdächtige Wahrnehmungen und Auffälligkeiten unverzüglich dem Polizeinotruf 110 zu melden. Das Polizeipräsidium München bedankt sich für die Unterstützung und das Verständnis.
Im Laufe des Donnerstag wurden über 600 Personenkontrollen durchgeführt und 241 Platzverweisungen erteilt. Zwei Personen
wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Im Rahmen dieser Maßnahmen konnten insgesamt 30 Straftaten mit Schwerpunkt Drogenkriminalität (21 Verstöße gegen das BtMG) zur Anzeige gebracht werden. Von fünf Personen gab es offene Haftbefehle, die vollstreckt werden konnten.